Drei starke Forschungspartner, ein gemeinsames Ziel: den Krebs bekämpfen

Krebsneuerkrankungen zu verhindern und die Versorgung von Betroffenen zu verbessern ist eine gewaltige Aufgabe. Deutschland ist gut aufgestellt mit Forschungseinrichtungen, die vom Labor bis ans Krankenbett Hand in Hand arbeiten.

DKFZ Hauptgebäude

Das DKFZ-Hauptgebäude in Heidelberg.

Tobias Schwerdt/DKFZ

DKFZ – Forschen und Kooperieren für ein Leben ohne Krebs

Erkenntnis beginnt mit Grundlagenforschung: Am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg untersuchen Forschende seit 1964 fachübergreifend und vernetzt mit Partnern weltweit, wie Krebs entsteht und welche Faktoren das Krebsrisiko beeinflussen. Auf Basis ihrer Forschungsergebnisse entwickeln sie neue Ansätze für die Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebs. Die Ergebnisse aus dem DKFZ finden internationale Beachtung und geben wichtige Impulse zur Bekämpfung dieser Volkskrankheit.

Das DKFZ ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft. Einrichtungen dieser mit 18 Forschungszentren größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands werden zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu 10 Prozent von den Sitzländern grundfinanziert. Am DKFZ erforschen über 3100 Mitarbeitende, wie Krebs entsteht.

Forschungsschwerpunkte am DKFZ sind Zell- und Tumorbiologie, Funktionelle und Strukturelle Genomforschung, Krebsrisikofaktoren und Prävention, Immunologie und Krebs, Bildgebung und Radioonkologie, Infektion, Entzündung und Krebs.

DKTK – ein Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Medizin

Nach der Grundlagenforschung geht die sogenannte „translationale Onkologie“ den nächsten Schritt. Dieser Forschungsbereich verfolgt das Ziel, Ergebnisse aus der Krebsforschung möglichst rasch in Richtung klinische Anwendung zu übertragen. Wichtiger Akteur in diesem Feld ist das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), eines von sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung unter der Beteiligung des BMBF, der Bundesländer und des DKFZ.

Im DKTK arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der grundlagen- und klinisch orientierten Spitzenforschung an mehr als 20 Institutionen und Universitätskliniken disziplinübergreifend zusammen. Das DKTK fördert interdisziplinäre Forschungsthemen an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Klinik, sowie präklinische Studien von innovativen Therapie- und Diagnoseverfahren, die im Konsortium entwickelt wurden. An den acht Standorten des DKTK arbeiten derzeit über 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Arbeitsgruppen aktiv daran, den „translationalen" Grundgedanken umzusetzen.

Fünf Forschungsprogramme wurden definiert, zu denen alle Standorte des DKTK Beiträge leisten. Dabei liegt das Hauptaugenmerk im DKTK auf dem Gebiet der Molekularen Mechanismen der Krebsentstehung, der Molekulardiagnostik, der Krebsimmunologie und Immuntherapien bei Krebs, der Strahlentherapie und Bildgebung und auf zielgerichteten Therapien gegen Krebs.

NCT – ganz nah an den Patientinnen und Patienten

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) verbindet das Engagement des DKFZ mit der Universitätsmedizin und weiteren Forschungszentren. Aktuell gibt es NCT-Standorte in Heidelberg und Dresden. Eine Ausweitung auf die Standorte Berlin, SüdWest (Tübingen/Stuttgart-Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) und West (Essen/Köln) ist geplant.

Das NCT schließt mit seinem Fokus auf klinisch-translationale Forschung die kritische Lücke zwischen präklinischer Forschung (z. B. am DKFZ, an den medizinischen und biowissenschaftlichen Fakultäten oder im Rahmen des DKTK) und späten klinischen Studien. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch für die Behandlung, für die Nachsorge und auch für die Prävention.

Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren Patientinnen und Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, in kurzer Zeit erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet Betroffenen den Zugang zu innovativen Therapien. So können beispielsweise neue Wirkstoffe, die im DKTK entwickelt wurden, schnell in klinischen Studien auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden. Die Ergebnisse dieser Studien des NCT sind die Grundlage für weitere klinische Studien (z. B. gemeinsam mit klinischen Studiengruppen oder der Industrie) und die Entwicklung innovativer Produkte. Daten und Biomaterialien aus den Studien des NCT können zurück in die Forschungslabore der Universitätsmedizin, des DKTK und des DKFZ übermittelt werden und dienen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dort als Grundlage für weitere Entdeckungen und Innovationen.