TRANSCAN – ein starkes Netzwerk gegen Krebs

Gemeinsam mehr bewegen: Seit über zehn Jahren fördern EU-Mitgliedstaaten und außereuropäische Partner das Netzwerk TRANSCAN, um den Transfer von Ergebnissen aus der Krebsforschung in neue Strategien gegen Krebserkrankungen zu beschleunigen. 

Zwei Forscherinnen und ein Forscher blicken auf einen Laptop

Mit Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) treiben im Netzwerk ERA-NET TRANSCAN derzeit über 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 Ländern die Krebsforschung voran

Syda Productions /Adobe Stock

Trotz der Fortschritte in der Gesundheitsforschung stellt die Volkskrankheit Krebs die Medizin weiterhin vor große Herausforderungen: Ein Grund dafür ist, dass die Menschen in unserer Gesellschaft immer älter werden- Dadurch steigt das individuelle Risiko, an Krebs zu erkranken und die Häufigkeit der Diagnose steigt in der Bevölkerung insgesamt an. Hinzu kommt, dass Krebserkrankungen äußerst verschieden sind. Es sind mehr als 200 verschiedene Krebsarten bekannt, die alle menschlichen Organe betreffen können. Zudem gibt es sehr unterschiedliche Ursachen für eine Krebsentstehung sowie eine große Vielfalt in den biologischen und klinischen Verläufen der Erkrankung und in den zur Verfügung stehenden Präventions-, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Translation ist das Schlüsselwort

Die gute Nachricht: Es gibt vielversprechende Ergebnisse aus Grundlagenforschung und frühen klinischen Studien, die ganz neue, personalisierte Therapien ermöglichen könnten. Doch um im Kampf gegen den Krebs die Oberhand zu gewinnen, müssen diese guten Ideen schneller in neuartige und effektive Anwendungen und Strategien für die Prävention, Diagnose und Therapie überführt werden. Der Weg zum Ziel heißt Translation: Die translationale Forschung basiert auf der engen Zusammenarbeit von Grundlagenforschung und klinischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit dem Ziel, erfolgversprechende Erkenntnisse aus dem Labor bzw. aus frühen klinischen Studien schneller in neue und bessere Anwendungen zu überführen.

Vor diesem Hintergrund haben sich Förderorganisationen vieler EU-Mitgliedstaaten bereits vor mehr als zehn Jahren zu dem Netzwerk „ERA-NET on Translational Cancer Research“ (TRANSCAN) zusammengeschlossen. TRANSCAN ist angetreten, um durch gemeinsame Aktivitäten die translationale Forschung in wichtigen onkologischen Bereichen europaweit zu stärken. Angesichts der Komplexität von translationaler Forschung ist die Bündelung von Personal- und Materialressourcen in europäischen Verbünden sinnvoll und stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Forschung im internationalen Vergleich. Von dieser europaweiten Kooperation profitieren Forschende in allen teilnehmenden Ländern – zum Wohle der Patientinnen und Patienten, bei denen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung schneller ankommen.

Mit Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kooperieren im ERA-NET TRANSCAN aktuell 31 regionale und nationale, öffentliche und private Förderorganisationen aus 20 Ländern (darunter auch außereuropäische wie Kanada, Israel, Taiwan). Die bisherigen acht Ausschreibungen förderten Verbünde zu Krebsprävention, Validierung von Biomarkern, Früherkennung von Krebs, Tumorheterogenität, seltenen Krebsarten und Immuntherapien. An insgesamt 99 mit 111 Millionen Euro geförderten Verbünden sind mehr als 500 Forschende beteiligt. Neben der Planung weiterer Ausschreibungen fokussiert TRANSCAN derzeit auf die Stärkung der Einbindung von Patientinnen und Patienten sowie auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Es gibt ERA-NET-Initiativen mit verschiedenen Schwerpunkten. Allen gemeinsam ist die Integration und Stärkung des Europäischen Forschungsraums (ERA) durch Bündelung von vorhandenen Ressourcen aus nationalen und regionalen Programmen.

Gemeinsame Ausschreibungen bilden den zentralen Bestandteil von TRANSCAN. Dabei werden nur solche europäischen Verbünde gefördert, bei denen ein klarer Mehrwert durch die internationale Zusammenarbeit erkennbar ist. In jedem Verbund arbeiten sowohl grundlagennahe wie auch klinische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, was eine Voraussetzung für erfolgreiche translationale Forschung ist.