Eine neue Genrevolution?

Inwieweit wir die Möglichkeiten der Genom-Editierung nutzen möchten, ist nicht nur eine wissenschaftliche sondern auch eine gesellschaftliche Frage. Die Antwort wird von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, die sachkundig diskutiert werden müssen.

Forscherin im Labor

Die Methoden der Genom-Editierung sind einfach und preisgünstig anwendbar. Dadurch wird jedes molekularbiologische Labor zukünftig in der Lage sein, die Technologien einzusetzen.

DLR PT/BMBF

Ethische, rechtliche und soziale Herausforderungen des Gen-Editing

Die neuen Methoden der Genom-Editierung sind nicht nur sehr präzise, sondern auch vergleichsmäßig einfach und kostengünstig durchzuführen. Jedes molekularbiologische Labor wird daher zukünftig in der Lage sein, einzelne Gene oder sogar ganze Genome zu verändern. Die Voraussetzungen für den Einsatz dieser Technologien müssen demnach klar abgesteckt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Eingriffe in der Keimbahn des Menschen vorgenommen werden sollen und somit an die folgenden Generationen vererbt werden.

In der Klausurwoche „Eine neue Genrevolution?“ diskutierten zwölf Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler das Für und Wider von Genom-Editierungen. Sie setzten sich unter anderem damit auseinander, welche Wertvorstellungen, Rechtsprinzipien, Hintergrundannahmen sowie kulturelle Muster für die öffentliche Diskussion besonders ausschlaggebend sind bzw. sein können. Der Blick der interdisziplinären Diskutanten richtete sich dabei auch auf einen Ländervergleich von Deutschland und Großbritannien. Denn im Gegensatz zu den Deutschen pflegen die Briten einen deutlich progressiveren Umgang mit neuen Biotechnologien.

Die Beiträge der Vortragenden wurden in einem Sammelband veröffentlicht, der online verfügbar ist:

https://www.researchgate.net/publication/328979181_Between_Moral_Hazard_and_Legal_Uncertainty_Ethical_Legal_and_Societal_Challenges_of_Human_Genome_Editing

Förderinitiative: Forschungsverbünde und Klausurwochen zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten moderner Verfahren der Genom-Editierung und deren möglicher Anwendungen

Projektvolumen: 51.870 Euro

Projektlaufzeit: 2016–2018

Projektleitung:
Prof. Dr. Peter Dabrock
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,
Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie
Institut für Systematische Theologie
Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik)
Kochstr. 6
91054 Erlangen
+49 9131 85-22724
peter.dabrock@fau.de