Verbund

Entwicklung und Profilierung von Pseudomonas aeruginosa LasB-Inhibitoren (LasBAntiv)

Die dramatisch ansteigende Zahl von Antibiotika-Resistenzen stellt die Gesundheitsversorgung weltweit vor große Probleme, insbesondere in der stationären Patientenbehandlung. Dies erfordert die zügige Entwicklung neuartiger antibakterieller Substanzen. In dem Vorhaben werden dazu Hemmstoffe des bakteriellen Proteins LasB, welches von dem Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa (P.a.) produziert wird, als mögliche neue Wirkstoffkandidaten entwickelt. Eine LasB-Hemmung reduziert die krankmachenden Eigenschaften des Bakteriums aber tötet dieses nicht ab, wie bei klassischen Antibiotika zumeist der Fall. Die sogenannten Pathoblocker-Wirkstoffe haben den Vorteil, dass sie nicht im gleichen Maße Resistenzen hervorrufen wie klassische Antibiotika und sie das vorhandene Mikrobiom des Erkrankten nicht angreifen. Sie könnten beispielsweise zur Behandlung von Mukoviszidose-Patienten eingesetzt werden, die mit Antibiotika-resistenten P.a. infiziert sind. In dem Vorhaben sind zahlreiche Experimente geplant, um die biologische Wirkung der neuen Verbindungen zu untersuchen. Dazu zählen Tests zur Bestimmung von Hemmwirkungen, strukturbiologische Untersuchungen sowie antibakterielle Tests an P.a. Auch Untersuchungen in Tiermodellen sowie zu möglichen Nebenwirkungen im Patienten liefern wertvolle Informationen zur weiteren Entwicklung der LasB-Hemmstoffe.

Das Forschungsvorhaben trägt somit im Sinne der Bekanntmachung dazu bei, antimikrobielle Resistenzen durch eine enge Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen im Sinne des One-Health-Ansatzes zu erforschen, Kompetenzen über Grenzen hinweg zu bündeln und damit Fortschritte bei der Bekämpfung von und dem Umgang mit antibiotikaresistenten Infektionen zu erzielen.

Die Förderung der französischen Partner erfolgt durch das Ministerium für Hochschulen, Forschung und Innovation der Französischen Republik (Ministère de l'Enseignement supérieur, de la Recherche et de l'Innovation, MESRI).

Teilprojekte

Design, Synthese und biologische Bewertung von neuartigen Antivirulenz-Wirkstoffen

Förderkennzeichen: 16GW0346
Gesamte Fördersumme: 499.991 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Anna Hirsch
Adresse: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Universitätscampus E8.1
66123 Saarbrücken

Design, Synthese und biologische Bewertung von neuartigen Antivirulenz-Wirkstoffen