Der Fokus des Projektes GARDP-Sepsis1 liegt auf der Entwicklung neuer Antibiotika zur Bekämpfung schwerwiegender Infektionskrankheiten, für die im Rahmen von Studien eine signifikante, auf antimikrobielle Resistenzen zurückzuführende Mortalität festgestellt wurde. Dies umfasst sowohl Enterobacterales als auch Extended-Spectrum-Beat-Lactamase(ESBL)-produzierende und Carbapenemase-produzierende Bakterien. Neben den Wirkstoffen Cefepime-Tanoborbactam und Cefiderocol umfasst dieses Programm auch neue Behandlungsmöglichkeiten als Alternative zu Carbapenem-Antibiotika. Im Rahmen des Projektes sind u. a. Beobachtungsstudien und klinische Studien geplant, aber auch In-vitro-Testungen und die Optimierung von Herstellungsprozessen.

Im Zusammenhang mit der Sterblichkeit an Sepsis sind Kinder, insbesondere Neugeborene, unverhältnismäßig stark von antimikrobiellen Resistenzen betroffen, da für diese Gruppe neue Antibiotika nicht oder nur mit Verzögerung entwickelt werden. Der Fokus des Projektes GARDP-Sepsis2 liegt somit auf der Entwicklung von pädiatrischen Antibiotika für schwere bakterielle Infektionskrankheiten. Im Rahmen des Projektes sind u. a. klinische Studien geplant, um neue bzw. bereits für Erwachsene zugelassene Antibiotika für eine pädiatrische Anwendung zu entwickeln und zu optimieren.

Der Fokus des Projektes GARDP-Sepsis3 liegt auf der Entwicklung von Antibiotika gegen bestimmte, prioritär eingestufte bakterielle Erreger (Acinetobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa), für die es nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt. Im Rahmen des Projektes soll u.a. ein neuer Wirkstoff identifiziert und in klinischen Entwicklungsprogrammen gegen A. baumannii weiterentwickelt werden. Parallel dazu soll das bereits zugelassene Antibiotikum Cefiderocol für die Anwendung gegen A. baumannii weiterentwickelt werden. Darüber hinaus sollen mittels Umfragen und einer Observationsstudie die Auswirkungen von antimikrobiellen Resistenzen auf die durch P. aeruginosa und Pilzspezies der Gattung Candida hervorgerufenen Krankheitslasten und die daraus resultierenden ungedeckten Bedarfe an neuen Behandlungsmöglichkeiten bewertet werden.

Der Fokus des Projektes GARDP-STI-2 liegt auf der Entwicklung von Antibiotika gegen bakterielle Erreger, die sexuell übertragbare Infektionserkrankungen hervorrufen. Hierzu gehört die Gonorrhöe, welche eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionserkrankungen darstellt. Eine besondere Herausforderung ist, dass mittlerweile panresistente Stämme zirkulieren, gegen die kein zugelassenes Antibiotikum mehr wirkt. Darüber hinaus sollen zukünftig zusätzlich drei weitere sexuell übertragbare, bakterielle Erreger in den Fokus genommen werden: Mycoplasma genitalium, Treponema pallidum, und Chlamydia trachomatis. Diese Erreger treten häufig zusammen mit dem Erreger der Gonorrhöe, Neisseria gonorrhoeae, auf. Im Rahmen des Projektes werden hierzu u. a. klinische Entwicklungsprogramme mit dem Antibiotikum Zoliflodacin aber auch Prävalenzstudien zu den Erregern durchgeführt.

Das Ziel des Projektes GARDP-AARD ist es, die Entwicklung neuer Antibiotika zu fördern, indem die Forschungs- und Entwicklungsgemeinschaft stärker vernetzt werden soll. Dies geschieht über die Zurverfügungstellung von Plattformen und der Organisation von Veranstaltungen zum Wissensaustausch. Ergänzend dazu sollen Unterrichtsmaterialien bzw. kostenlose Weiterbildungskurse im Onlineformat entwickelt werden. Darüber hinaus sollen mittels Hochdurchsatz-Screenings neue präklinische Wirkstoffkandidaten mit antibiotischer Wirkung entdeckt und getestet werden, um ihr Potenzial zur Entwicklung zu neuen Antibiotika gegen bereits resistente Bakterien zu ermitteln.