Teilprojekt eines Verbundes

Koordination, Rekrutierung, IT-Infrastruktur, Zertifizierung, Evaluation

Förderkennzeichen: 01GK1905A
Fördersumme: 1.430.129 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Thomas Frese
Adresse: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Institut für Allgemeinmedizin
Magdeburger Str. 8
06112 Halle

Das Gebiet des südlichen Sachsen-Anhalts und des nördlichen Sachsens haben vergleichbare Patientenpopulationen und sind durch geografische Überschneidungen der Gesundheitsversorgungs-Strukturen gekennzeichnet. Die Abteilungen/Institute für Allgemeinmedizin Leipzig und Halle streben daher den Aufbau eines gemeinsamen Forschungspraxennetzwerkes an, welches die wissenschaftlichen, organisationalen und Personalressourcen verbindet. Beide blicken auf erfolgreiche gemeinsame allgemeinmedizinische Forschungsarbeiten zurück und bringen bei vergleichbarer Forschungsinfrastruktur jeweils eigene Forschungskompetenzen ein. Der Partner Medizinische Hochschule Hannover bringt zudem wertvolle Erfahrungen bei der Einbindung von Hausarztpraxen in interventioneller Forschung sowie den Unterhalt medizinischer Register ein. Im Versorgungsgebiet des Netzwerkes zählt die Bevölkerung zu den ältesten in Europa. In der Folge sind Multimorbidität und Polypharmazie verbreitete Probleme in der täglichen hausärztlichen Versorgung geworden. Jedoch ist die Evidenz für viele medikamentöse Behandlungsoptionen in dieser Patientengruppe stark limitiert. Der erste Anwendungsfall, um diesem globalen Problem zu entgegnen, wird eine randomisierte kontrollierte Studie sein, die darauf abzielt, Über-, Unter- oder Fehlversorgung mit Arzneimitteln bei älteren multimorbiden Patienten zu reduzieren. Das übergeordnete Ziel ist es, allgemein-medizinische Praxen in die Lage zu versetzen, eigene klinische Forschungsansätze zu konzipieren und umzusetzen. Hierzu bietet das Netzwerk über die Förderperiode hinaus organisatorische Unterstützung, wissenschaftliche Weiterbildung, den Transfer wissenschaftlicher Methoden sowie eine umfassende Struktur zur Einbeziehung von Patientenvertretungen. Das Netzwerk wird die Weiterbildung und Zertifizierung der Praxen als Forschungspraxis über die Förderphase hinaus gewährleisten und somit nachhaltig die allgemeinmedizinische Forschung in der Primärversorgung stärken.