Teilprojekt eines Verbundes

Mechanismus-basierte modulare psychotherapeutische Interventionen für traumatisierte Adoleszente und junge Erwachsene: Entwicklung, Allokation, digitale Verlaufsbeobachtung und Ergebnisvorhersage

Förderkennzeichen: 01EE2304B
Fördersumme: 716.278 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2025
Projektleitung: Prof. Sabine Herpertz
Adresse: Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Forschungsstelle für Psychotherapie
Bergheimer Str. 54
69115 Heidelberg

Adoleszente haben die höchste Belastung durch psychische Erkrankungen. Die Wirksamkeit und Reichweite der evidenzbasierten Psychotherapie ist insbesondere bei einer Vorgeschichte von frühen Traumata unbefriedigend; zudem haben sich störungsspezifische ‚one fits all‘ Behandlungsprogramme in der Implementation in der Versorgung als nicht zielführend erwiesen. Das begrenzte Verständnis der zugrunde liegenden psychologischen und neurobiologischen Mechanismen führt zu einem Mangel an Umsetzung in psychotherapeutische Interventionen und Vorhersage der individuellen Behandlungsresponse. Die Aufklärung über die geplanten Interventionen unter Berücksichtigung komplexer neurobiologischer Prozesse stellt eine Herausforderung für Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten dar. Das Projekt zielt deshalb darauf ab, junge Patienten/Individuen mit frühen Traumata für modulare psychotherapeutische Interventionen und indizierte Prävention zu stratifizieren, die auf interpersonelle Dysfunktionen und gestörte Selbstregulation zielen. Zudem verfolgt die Universität Heidelberg den Anspruch einer adaptiven Psychotherapie, d. h. Psychotherapeuten erhalten kontinuierlich Feedback über den Verlauf des Therapieprozesses und können ihre Interventionen dem individuellen Behandlungsverlauf anpassen. In der psychiatrischen Versorgung werden zudem häufig psychotherapeutische und biologische Interventionen miteinander kombiniert. Im Sinne eines add-on Ansatzes werden psychotherapeutische Interventionen um spezifische Methoden der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) erweitert, liegen erste vielversprechende Ergebnisse bei traumassoziierten Störungen zu dieser Form einer ‚enhanced psychotherapy‘ vor.