Teilprojekt eines Verbundes

Präpandemische Risikoabschätzung auf der Grundlage von humanem Lungengewebe

Förderkennzeichen: 01KI2006F
Fördersumme: 63.907 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2021
Projektleitung: PD Dr. Thorsten Wolff
Adresse: Robert Koch-Institut (RKI), Abt. für Infektionsepidemiologie
Seestr. 10
13353 Berlin

Das Teilprojekt TP7 des RAPID-Verbundes entwickelt ein Infektionsmodell in explantiertem humanem Lungengewebe zur Bestimmung von Korrelaten der Virulenz und Verbreitungsfähigkeit präpandemischer Atemwegsviren. Anhand eines prototypischen hochpathogenen aviären Influenza A Virus (H5N8) wurde gezeigt, dass virale Vermehrungsfähigkeit direkt mit im Frettchenmodell projiziertem zoonotischen Potenzial korreliert. Dies sind wichtige Referenzdaten für das Modell, da es für MERS kein dem Frettchen gleichwertiges Tiermodell gibt. Geplant ist die Charakterisierung von Zytokin-assoziierten Signalübertragungswegen, die von zirkulierenden MERS-CoV aktiviert werden und ggf. mit selektiver Vermehrungsfähigkeit assoziiert sind. Technisches Ziel ist die Etablierung von Lungenorganoiden auf Basis adulter Stammzellen aus primären humanen Lungen als standardisiertes und ad hoc verfügbares Infektionsmodell für MERSCoV. Hierzu müssen die Organoide im Vergleich zu Primärmaterial charakterisiert werden. In Zusammenarbeit mit TP3 soll die Rolle von ER-assoziierten Cyclophilinen A und B sowie p53 für die intrazelluläre Replikation von CoV in humanen Lungen geklärt werden. Weiteres technisches Ziel ist die dauerhafte Etablierung der entwickelten Risikoabschätzungsmethodik am Konsiliarlabor für Coronaviren (Charité) und am Nationalen Referenzzentrum für Influenza (RKI).