Fördermaßnahme

Translationsprojekte Personalisierte Medizin

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2020
Förderzeitraum: 2021 - 2027
Gesamte Fördersumme: bis zu 51 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: Modul 1: 8 Verbünde mit 30 Vorhaben; Modul 2: 4 Integrierte Forschungsplattformen mit 21 Vorhaben.

1. Ziele des Förderschwerpunktes

In den letzten Jahren haben die stetig wachsenden technologischen Möglichkeiten für die medizinische Forschung, insbesondere die zunehmende Verbreitung und Leistungsfähigkeit von Hochdurchsatztechnologien und die Weiterentwicklung der Bildgebungsverfahren, ein immer besseres Verständnis der molekularen Prozesse bei der Entstehung von Krankheiten ermöglicht. Gemeinsam mit genaueren Informationen zum Gesundheitszustand und Lebensstil betroffener Personen bilden diese umfangreichen Daten die Grundlage für eine breitere Anwendung der Personalisierten Medizin und ihre Translation in die klinische Praxis.

Das zunehmende Wissen um die grundlegenden Zusammenhänge ermöglicht die frühzeitige Erkennung, effektive Behandlung und wirksame Vorbeugung von Krankheiten. Betroffene sollen durch maßgeschneiderte Therapien möglichst wirkungsvoll und mit wenig Nebenwirkungen behandelt werden. Die Personalisierte Medizin stellt die Betroffenen in den Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung, mit dem Ziel eines optimierten Managements seiner bzw. ihrer Krankheit und/oder einer Prädisposition dafür.

Ziel dieser Fördermaßnahme ist es, die Translation personalisierter Behandlungsansätze (Diagnostik, Therapie, Prävention) in der Entwicklungskette einen signifikanten Schritt im Hinblick auf ihre klinische Anwendung bzw. die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren voranzubringen. Auf der Grundlage einer frühzeitigen interdisziplinären Zusammenarbeit und Vernetzung aller relevanten Akteure sollen wesentliche Hürden der Translation wie ein „proof of principle“ im Modellsystem oder eine „proof of concept“-Studie überwunden werden, um neue Ansätze der Personalisierten Medizin in die Versorgungspraxis zu überführen.

Modul 1: Entwicklung neuer Diagnostik und Therapien für die Personalisierte Medizin

In diesem Modul werden präklinische Forschungsverbünde gefördert, die zum einen die Weiterentwicklung und insbesondere die Validierung innovativer Biomarker oder Biomarker-Signaturen für die Diagnostik im Hinblick auf ihr Potenzial für eine stratifizierte und personalisierte Medizin bearbeiten. Ebenso können die Verbünde darauf ausgerichtet sein, die Machbarkeit neuer personalisierter Therapien im präklinischen Modellsystem nachzuweisen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Krankheitsgebiete gelegt, bei denen personalisierte Behandlungsansätze noch nicht so weit fortgeschritten sind.

Modul 2: Integrierte Forschungsplattformen zur Implementierung personalisierter Behandlungsansätze in der klinischen Praxis

In diesem Modul gehen sog. Integrierte Forschungsplattformen verschiedene Schritte der klinischen Forschung bis hin zu frühen klinischen Studien an, um die spezifischen Translationsherausforderungen bei der Implementierung neuer personalisierter Behandlungsansätze in der klinischen Praxis gezielt anzugehen. Kernstück jeder Forschungsplattform ist entweder eine klinische Studie der Phasen I bis IIb für personalisierte Therapien oder eine prospektive Studie zur klinischen Validierung von innovativen Biomarkern bzw. Biomarker-Signaturen. In den Forschungsplattformen arbeiten eine Vielzahl relevanter Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Klinik, Zulassungsbehörden, Krankenkassen sowie aus der Patientenschaft zusammen.

2. Stand der Fördermaßnahme

In Modul 1 werden in acht Verbünden von 2021 bis 2025 42 Forschungsgruppen in Universitäten, Kliniken, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen gefördert.

Die Förderung der Integrierten Forschungsplattformen in Modul 2 wird voraussichtlich im 3. Quartal 2022 starten.