Depressive Störungen gehören zu den meistverbreiteten psychiatrischen Erkrankungen in Europa. Trotz vielzähliger verfügbarer Therapieverfahren ist die Behandlung bislang nur bei einem Teil der Betroffenen langfristig erfolgreich. Obwohl es zahlreiche Hinweise für die Existenz von Untergruppen sowie deren Ansprechen auf spezifische Therapieoptionen gibt, wurden noch keine etablierten Marker für diese Untergruppen identifiziert. Ziel der Integrierten Forschungsplattform „P4D“ ist, diese Untergruppen zu untersuchen, um die Diagnostik, Therapie und Prävention depressiver Störungen durch personalisierte Behandlungsansätze zu verbessern. Die Forschungsplattform „P4D“ besteht aus zehn Verbundpartnern, der Medizinischen Hochschule Hannover, der Universitätsmedizin Greifswald, dem Universitätsklinikum Schleswig- Holstein, Campus Kiel, dem Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, dem Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Leibniz Universität Hannover, dem Universitätsklinikum Würzburg, der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, der BioVariance GmbH, Waldsassen sowie der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Im Projekt wird ein bereits identifizierter Blutmarker auf das Ansprechen auf Antidepressiva klinisch überprüft und für die Etablierung in der Versorgungspraxis validiert. Zudem wird eine große Patienten-Kohorte mit depressiven Erkrankungen rekrutiert und einer tiefen Phäno- und Genotypisierung unterzogen, um aus der Analyse der umfangreichen Daten mit Methoden des Maschinellen Lernens neue Subtypen der Depression zu identifizieren. Auf dieser Basis werden öffentlich zugängliche, innovative Entscheidungshilfen entwickelt, die eine personalisierte Behandlung ermöglichen. Ziel der Fördermaßnahme „Translationsprojekte für die Personalisierte Medizin“ ist, die Translation personalisierter Behandlungsansätze in der Entwicklungskette einen signifikanten Schritt hin zu ihrer klinischen Anwendung bzw. zur Entwicklung neuer Produkte und Verfahren voranzubringen.