Teilprojekt eines Verbundes

Untersuchung der funktionalen Diversität von zirkulierenden Varianten des MERS-Coronavirus mit Hilfe unterschiedlich komplexer in vitro-Kulturmodelle und reverser Genetik

Förderkennzeichen: 01KI1723A
Fördersumme: 990.193 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Christian Drosten
Adresse: Charité, Universitätsmedizin Berlin, Institut für Medizinische Virologie
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Diese Vorhabenbeschreibung fasst die Arbeiten von TP1, TP6 und TP7 zusammen. Die Phänotypen bereits sequenzierter und isolierter oder revers-genetisch hergestellter Varianten des MERS-Coronavirus aus vergangenen Ausbrüchen werden in unterschiedlich komplexen in vitro-Kulturmodellen untersucht. Dazu werden Zelllinien (TP1), Atemwegsepithel (TP6) und Lungengewebe (TP7) menschlichen Ursprungs mit Virusvarianten infiziert und deren Phänotypen bestimmt. Es sollen genetische virale Marker und zelluläre Antworten auf die Infektion bestimmt werden, die sich eignen, das pandemische Potenzial neuartiger respiratorischer Viren zu beurteilen. Zusätzlich werden Zelllinien und Atemwegsepithel mit ausgeschaltetem oder herunterreguliertem Interferonsystem generiert, die zur verbesserten Virusisolierung verwendet werden sollen. In den Zelllinien wird hierzu das CRISPR/Cas9-System und im Atemwegsepithel der shRNA-vermittelte knock-down angewandt. Ein revers-genetisch hergestelltes MERS-Coronavirus, das nur noch über unzureichende Korrekturlesefähigkeiten verfügt und deshalb stark attenuiert ist, wird verwendet, um in den genannten in vitro-Kulturmodelle passagiert und adaptiert zu werden. So sollen genetische Marker des Virus bestimmt werden, die zur verbesserten Replikation im Menschen führen. Zusammenfassend soll ein Repertoire an Werkzeugen zur in vitro-Beurteilung des pandemischen Potenzials neuer und neuartiger respiratorischer Viren etabliert werden. Für die Verwendung in einem RNAi-"loss-of-function"-Screening wird ein GFP-exprimierendes MERS-Coronavirus hergestellt.