Teilprojekt eines Verbundes

Entwicklung einer Erregungs- und Wachheitsregulations-Skala, Sicherstellung der Patientenbeteiligung und Kommunikation

Förderkennzeichen: 01EK2204J
Fördersumme: 387.452 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Ulrich Hegerl
Adresse: Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Forschungszentrum Depression, c/o Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Heinrich-Hoffmann-Str. 10
60528 Frankfurt am Main

Depressive Störungen gehören zu den meist verbreiteten psychiatrischen Erkrankungen in Europa. Trotz der Vielzahl verfügbarer Therapieverfahren, ist die Behandlung bislang nur bei einem Teil der Betroffenen langfristig erfolgreich. Obwohl es zahlreiche Hinweise für die Existenz von Untergruppen gibt, die besonders gut auf spezifische Therapieoptionen ansprechen, wurden noch keine etablierten Marker für diese Untergruppen identifiziert. Ziel der integrierten Forschungsplattform ist, diese Untergruppen zu untersuchen, um die Diagnostik, Therapie und Prävention depressiver Störungen durch personalisierte Behandlungsansätze zu verbessern. Hierzu wird ein bereits identifizierter Blutmarker für das Ansprechen auf Antidepressiva klinisch überprüft und für die Etablierung in der Versorgungspraxis validiert. Weiterhin wird eine große Patienten-Kohorte mit depressiven Erkrankungen rekrutiert und einer tiefen Phäno- und Genotypisierung unterzogen, um aus der Analyse der umfangreichen Daten mit Methoden des maschinellen Lernens neue Subtypen der Depression zu identifizieren. Auf dieser Basis werden öffentlich zugängliche, innovative Entscheidungshilfen entwickelt werden, die eine personalisierte Behandlung ermöglichen. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe (SDD) wird sich dabei auf die Regulierung von Erregung und Wachsein (AWR) fokussieren, welche einen zentralen Stellenwert in der Diagnostik depressiver Erkrankungen einnimmt. Das Elektroenzephalographie (EEG)-Verfahren dient als diagnostischer Marker, auf dessen Basis ein Fragebogen entwickelt sowie eine Selbstbewertungsskala zur Erfassung der AWR erarbeitet wird. Zudem sorgt die SDD für die Integration der Perspektiven von Betroffenen durch die Gründung eines Patientenbeirats und ist hauptverantwortlich für die öffentlichkeitswirksame Kommunikation und nachhaltige Dissemination der Projektergebnisse. Diese Forschungsplattform wird durch die Medizinische Hochschule Hannover koordiniert und hat insgesamt zehn Projektpartner.