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EPIsoDE - Eine klinische Phase II-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin bei behandlungsrefraktärer unipolarer Depression

Die Depression gehört zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. Auch die Therapieresistenz ist häufig. In den Zulassungs- und Wirksamkeitsstudien der verschiedenen Medikamente spricht ein Drittel bis die Hälfte der Patientinnen und Patienten nicht auf eine mehrwöchige Behandlung an. Trotz intensiver Forschung fehlen noch immer wirksame Therapieansätze für den Fall, dass die bislang zugelassenen Medikamente nicht wirken.

Ein möglicher Ansatz in der Behandlung von therapieresistenter Depression stellt der Einsatz von Psilocybin dar. Bei Psilocybin handelt es sich um eine natürlich vorkommende Substanz aus speziellen Pilzarten. Beim Menschen entfaltet Psilocybin eine psychoaktive Wirkung und kann Euphorie, körperliche Leichtigkeit und Halluzinationen erzeugen. Neben Erkenntnissen aus den 1950er und 60er Jahren lassen neuere klinische Studien die Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin bei der Behandlung von therapieresistenten Depressionen, Depressionen und Angstzuständen im Zusammenhang mit unheilbaren Krankheiten, Zwangsstörungen und Substanzgebrauchsstörungen vermuten. Ziel des Vorhabens ist eine bizentrische klinische Studie mit Patientinnen und Patienten mit therapieresistenten Depressionen. Im Rahmen dieser Studie soll die Sicherheit der Anwendung gezeigt sowie erste Hinweise auf die Wirksamkeit der Therapie erhalten werden.

Wie im Falle von Psilocybin bei der Behandlung von Depressionen besteht für viele neue, potentiell wirksame Therapieansätze aufgrund eines begrenzten Einsatzspektrums oder hoher wissenschaftlich-technischer Risiken kein unmittelbares kommerzielles Interesse von pharmazeutischen Unternehmen an der weiteren klinischen Entwicklung. Eine der zentralen Herausforderungen ist es, solche Therapieansätze dennoch zu untersuchen, damit Patientinnen und Patienten schnellstmöglich von ihnen profitieren. Das BMBF fördert in der Fördermaßnahme "Frühe klinische Studien" deshalb die Durchführung wissenschaftsinitiierter früher klinischer Studien bis Phase II und trägt dazu bei, dass neue Therapieansätze weiterverfolgt werden.

Teilprojekte

Studienmanagement

Förderkennzeichen: 01EN2006A
Gesamte Fördersumme: 1.391.515 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Gerhard Gründer
Adresse: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
J 5
68159 Mannheim

Studienmanagement

Neben Erkenntnissen aus den 1950er und 60er Jahren legen neuere klinische Studien die Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin, einem klassischem Psychedelikum, bei der Behandlung von Depressionen und anderen psychiatrischen Erkrankungen nahe. Während diese ersten Ergebnisse vielversprechend sind, weisen die meisten dieser Studien methodische Schwächen und Mängel (z. B. geringe Stichprobengrößen) auf, was den Bedarf an zusätzlicher Forschung unterstreicht. Die Studie hat das Ziel, die Sicherheit und Wirksamkeit von oralem Psilocybin zu untersuchen, das unter psychotherapie-gestützten Bedingungen bei behandlungsresistenter unipolarer Depression in einem kontrollierten, randomisierten, doppelblinden Design verabreicht wird. Nur eine solche Studie lässt sichere Schlussfolgerungen über ihre Wirksamkeit zu und ebnet den Weg für zukünftige Phase-III-Studien. Um eine angemessene Kontrollbedingung sicherzustellen, wird in der Studie die Wirksamkeit einer therapeutischen/hohen oralen Dosis von Psilocybin (25 mg) gegenüber einer niedrigen/vermeintlich inaktiven Kontrolldosis (5 mg) sowie gegenüber einem aktiven Placebo (100 mg Nicotinamid) untersucht. Wir erwarten signifikante und stabile Behandlungseffekte (definiert als = 50% Reduktion des Gesamtscores auf der Hamilton-Skala für Depressionen; HAM-D) nach der therapeutischen (25 mg) oralen Dosis von Psilocybin im Vergleich zu aktivem Placebo und der niedrigen Dosis (5 mg), während nur leichte und vorübergehende unerwünschte Ereignisse (AE) hervorgerufen werden. Als primäres Ziel der Studie wird die Überlegenheit von 25 mg Psilocybin gegenüber 5 mg und der Placebobedingung sechs Wochen nach Gabe der ersten Dosis untersucht. In einem zweiten Schritt sollen dann die Zeitpunkte des Therapieansprechens, die relative (%) Veränderung gegenüber dem Ausgangswert auf der HAM-D-Skala sowie die Frage, ob eine zweite therapeutische Dosis (25 mg) der nur einmaligen Verabreichung überlegen ist, untersucht werden.

Studienunterlagen

Förderkennzeichen: 01EN2006B
Gesamte Fördersumme: 943.059 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Dr. Andreas Ströhle
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (CCM)
Chariteplatz 1
10117 Berlin

Studienunterlagen

Neben Erkenntnissen aus den 1950er und 60er Jahren legen neuere klinische Studien die Wirksamkeit und Sicherheit von Psilocybin, ein klassisches Psychedelikum, bei der Behandlung von Depressionen, und anderen psychiatrischen Erkrankungen nahe. Während diese ersten Ergebnisse vielversprechend sind, weisen die meisten dieser Studienmethodische Schwächen und Mängel (z. B. geringe Stichprobengrößen) auf, was den Bedarf an zusätzlicher Forschung unterstreicht. Die hiesige Studie hat das Ziel, die Sicherheit und Wirksamkeit von oralem Psilocybin zu untersuchen, das unter psychotherapie-gestützten Bedingungen bei behandlungsresistenter unipolarer Depression in einem kontrollierten, randomisierten, doppelblinden Design verabreicht wird. Nur eine solche Studie lässt sichere Schlussfolgerungen über ihre Wirksamkeit zu und ebnet den Weg für zukünftige Phase-III-Studien. Um eine angemessene Kontrollbedingung sicherzustellen, wird in der Studie die Wirksamkeit einer therapeutischen/hohen oralen Dosis von Psilocybin (25 mg) gegenüber einer niedrigen/vermeintlich inaktiven Kontrolldosis (5 mg) sowie gegenüber einem aktiven Placebo (100 mg Niacin) untersucht. Wir erwarten signifikante und stabile Behandlungseffekte (definiert als = 50% Reduktion des Gesamtscores auf der Hamilton-Skala für Depressionen; HAM-D) nach der therapeutischen (25 mg) oralen Dosis von Psilocybin im Vergleich zu aktivem Placebo und der niedrigen Dosis (5 mg), während nur leichte und vorübergehende unerwünschte Ereignisse (AE) hervorgerufen werden. Als primäres Ziel der Studie wird die Überlegenheit der 25 mg Psilocybin gegenüber 5 mg und der Placebobedingung sechs Wochen nach Gabe der ersten Dosis untersucht. In einem zweiten Schritt sollen dann die Zeitpunkte des Therapieansprechens, die relative (%) Veränderung gegenüber dem Ausgangswert auf der HAM-D-Skala sowie die Frage, ob eine zweite therapeutische Dosis (25 mg) der nur einmaligen Verabreichung überlegen ist, untersucht werden.