Verbund

GUIDEME - Ein Leitfaden für die Vorlage- und Begutachtungsverfahren medizinischer Ethik-Kommissionen

Die technischen und methodischen Fortschritte in den modernen Lebenswissenschaften verändern in absehbarer Zeit weite Teile der Gesundheitsforschung und -versorgung und stellen bestehende Wertevorstellungen auf die Probe. Eine wesentliche Voraussetzung für sachgerechte Informationen und eine reflektierte Auseinandersetzung der Gesellschaft mit systematischen Veränderungen, Fortschritten und Entwicklungen ist die sorgfältige Analyse von Chancen und Risiken für den weiteren Umgang.

Das Verbundprojekt GUIDEME ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten (ELSA) in den Lebenswissenschaften“. Ziel dieser Maßnahme ist es, die ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte der aktuellen Entwicklungen in den Lebenswissenschaften zu identifizieren, den Stand des Wissens zu erweitern und somit wissenschaftliche Grundlagen für einen informierten und sachorientierten wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs zu legen sowie den Stand des Wissens zu erweitern.

Ziel des Verbundes GUIDEME ist die Erstellung eines Handbuches zu den ethischen, rechtlichen und methodischen Anforderungen an die klinische Forschung, die von Ethikkommissionen zu prüfen und zu bewerten sind. Hierzu werden die verschiedenen aktuellen gesetzlichen Regelungen wie beispielsweise Arzneimittelrecht und Medizinprodukterecht rechtlich, ethisch und methodisch analysiert, bewertet und für die Praxis in Form eines systematischen Manuals aufbereitet.

Die Forschenden gehen dabei insbesondere folgenden Fragen nach: Wie kann die Qualität des Begutachtungsprozesses medizinischer Ethikkommissionen verbessert werden? Was ist bei der Bewertung von medizinischen Forschungsprojekten zu beachten? Wie kann der Bewertungsprozess transparent und prägnant dargestellt werden?

Die Erkenntnisse der Untersuchung werden durch Veröffentlichung in Buchform sowie Open Access mit ergänzendem Online-Material verbreitet und können so unmittelbar in den Prozess der Antragstellung und Bewertung klinischer Studien einfließen.

Teilprojekte

Ethik und Biometrie

Förderkennzeichen: 01GP2208A
Gesamte Fördersumme: 241.939 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Daniel Strech
Adresse: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berliner Institut für Gesundheitsforschung, Center for Transforming Biomedical Research, QUEST - Quality, Ethics, Open Science, Translation
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Ethik und Biometrie

Klinische Forschungsvorhaben müssen vor ihrem Start eine Bewertung durch eine interdisziplinäre Ethik-Kommission (EK) durchlaufen. Diese Bewertung ist ein komplexer, mittlerweile auch stark formalisierter Prozess aus rechtlichen, ethischen und methodischen Gesichtspunkten. Sie ist für den Erfolg, die wissenschaftliche Qualität und die ethische Vertretbarkeit klinischer Forschungsvorhaben von zentraler Bedeutung. Dafür müssen die relevanten Anforderungen ermittelt und sowohl für die EK-Mitglieder als auch für die Forschenden handhabbar gemacht werden. Ziel des Vorhabens ist daher die Erstellung eines Handbuches zu den ethischen, rechtlichen und methodischen Anforderungen an die klinische Forschung, die von EKen zu prüfen und zu bewerten sind. Zu diesem Zweck werden die verschiedenen regulatorischen Regime (Arzneimittelprüfungen, Medizinprodukteprüfungen, sogenannte freie klinische Studien etc.) und die relevanten Bewertungsebenen (rechtlich, ethisch, methodisch) auf der Basis der aktuellen gesetzlichen Regelungen und ethisch-methodischen Standards ermittelt, analysiert und für die Praxis in Form eines Handbuches/Manuals aufbereitet.

Recht

Förderkennzeichen: 01GP2208B
Gesamte Fördersumme: 110.355 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Sebastian Graf von Kielmansegg
Adresse: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Öffentliches Wirtschaftsrecht
Leibnizstr. 2
24118 Kiel

Recht

Klinische Forschungsvorhaben müssen vor ihrem Start eine Bewertung durch eine interdisziplinäre Ethik-Kommission durchlaufen. Diese Bewertung ist ein komplexer, mittlerweile auch stark formalisierter Prozess aus rechtlichen, ethischen und methodischen Gesichtspunkten. Sie ist für den Erfolg, die wissenschaftliche Qualität und die ethische Vertretbarkeit klinischer Forschungsvorhaben von zentraler Bedeutung. Dafür müssen die relevanten Anforderungen ermittelt und sowohl für die Kommissionsmitglieder als auch für die klinischen Forscher handhabbar gemacht werden. Ziel des Vorhabens ist daher die Erstellung eines Handbuches zu den ethischen, rechtlichen und methodischen Anforderungen an die klinische Forschung, die von Ethik-Kommissionen zu prüfen und zu bewerten sind. Das Vorhaben greift dabei auf den 2012 von Raspe et al in zweiter Auflage erstellten Leitfaden "Empfehlungen zur Begutachtung klinischer Studien durch Ethik-Kommissionen" zurück. Dieses wertvolle, aber mittlerweile veraltete Werk soll an die aktuellen regulatorischen und methodischen Standards angepasst und dabei konzeptionell erweitert und gründlich überarbeitet werden. Zu diesem Zweck werden die verschiedenen regulatorischen Regime (Arzneimittelprüfungen, Medizinprodukteprüfungen, sogenannte freie klinische Studien etc.) und die relevanten Bewertungsebenen (rechtlich, ethisch, methodisch) auf der Basis der aktuellen gesetzlichen Regelungen und ethisch-methodischen Standards ermittelt, analysiert und für die Praxis in Form eines Handbuches/Manuals aufbereitet. Die Aufgabe des Kieler Teilprojektes "Recht" besteht darin, die rechtlichen Grundlagen und Kriterien der Bewertung durch Ethik-Kommissionen zu behandeln. Dabei geht es vor allem um die Analyse der nationalen und europarechtlichen gesetzlichen Vorgaben zu Arzneimittel- und Medizinproduktestudien.