Teilprojekt eines Verbundes

Identifikation und Überführung therapierelevanter Marker

Förderkennzeichen: 01EK2204I
Fördersumme: 159.346 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Josef Scheiber
Adresse: biovariance GmbH
Konnersreuther Str. 6 g
95652 Waldsassen

Depressive Störungen gehören zu den meist verbreiteten psychiatrischen Erkrankungen in Europa. Trotz der Vielzahl verfügbarer Therapieverfahren, ist die Behandlung bislang nur bei einem Teil der Betroffenen langfristig erfolgreich. Obwohl es zahlreiche Hinweise für die Existenz von Untergruppen gibt, die besonders gut auf spezifische Therapieoptionen ansprechen, wurden noch keine etablierten Marker für diese Untergruppen identifiziert. Ziel der integrierten Forschungsplattform ist, diese Untergruppen zu untersuchen, um die Diagnostik, Therapie und Prävention depressiver Störungen durch personalisierte Behandlungsansätze zu verbessern. Hierzu wird ein bereits identifizierter Blutmarker für das Ansprechen auf Antidepressiva klinisch überprüft und für die Etablierung in der Versorgungspraxis validiert. Weiterhin wird eine große Patienten-Kohorte mit depressiven Erkrankungen rekrutiert und einer tiefen Phäno- und Genotypisierung unterzogen, um aus der Analyse der umfangreichen Daten mit Methoden des maschinellen Lernens neue Subtypen der Depression zu identifizieren. Auf dieser Basis werden öffentlich zugängliche, innovative Entscheidungshilfen entwickelt werden, die eine personalisierte Behandlung ermöglichen. Im Fokus der BioVariance GmbH steht die Translation der im Verbund identifizierten therapierelevanten Marker bzw. molekular-prognostischer Subtypen zur Überführung in den Praxisalltag in Form von diagnostischen Kits. Dazu werden moderne Machine Learning Algorithmen angewandt und Ergebnisse und Daten über eine Programmierschnittstelle den Projektbeteiligten für weitere Analysen zugänglich gemacht. Zudem wird eine webbasierte Plattform geschaffen, die wissenschaftliche Erkenntnisse und Informationen des Projekts für medizinisches Fachpersonal aber auch für betroffene Patienten zugänglich macht. Diese Forschungsplattform wird durch die Medizinische Hochschule Hannover koordiniert und hat insgesamt zehn Projektpartner.