Teilprojekt eines Verbundes

Kolonkarzinom-Versorgung

Förderkennzeichen: 01KI20521C
Fördersumme: 128.564 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick
Adresse: Ruhr-Universität Bochum, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Katholisches Klinikum Bochum St. Josef-Hospital, Fachbereich Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin
Gudrunstr. 56
44791 Bochum

Der Ausbruch von Sars-CoV-2 führte, bei nahezu sämtlichen in die Gesundheitsversorgung involvierten Institutionen und Beschäftigten, zu einer bisher beispiellosen Vorbereitung auf die Versorgung von infizierten Patienten. Sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich waren Versorgungsstrukturen in Deutschland, wo insbesondere im März und April 2020 regulierende Massnahmen in Kraft traten, in unterschiedlichem Ausmaß einschränkt zugänglich. Die Zuweisung von Ressourcen bei der Patientenversorgung in Zeiten einer Pandemie hat potenziell ethisch und klinisch relevante Auswirkungen auf Patientengruppen, die nicht von Covid-19 betroffen sind. Einzelfallberichte zur Abweichung von Diagnostik- und Therapiestandards liegen vor, jedoch fehlt ein systematischer Ansatz um die Auswirkungen der Pandemie auf definierte Patientenkohorten zu erfassen. Zusätzlich fehlen interdisziplinärer Analysen, die ethische und soziale Aspekte bei der Versorgung von Patienten ohne Covid-19 berücksichtigen. Ziel des interdisziplinären CancerCOVID Konsortiums ist die Entwicklung von evidenzbasierten und ethisch sachkundig erstellten Leitlinien in Hinblick auf die Versorgung von Patienten mit Tumorerkrankungen. SP2 (Onkologie) trägt zur Beantwortung der Fragestellung durch die detaillierte Erhebung von Daten zu Vorsorge, Diagnostik, Therapie, Nachsorge und Prognose über national organisierte Tumornetzwerke bei, die an der Versorgung von Patienten mit Kolonkarzinomen in Deutschland wesentlich beteiligt sind. Die Auswertung von Kennzahlen der Colopredict Plus Registerstudie und ihrer angeschlossenen zertifizierten Darmzentren für die frühen Tumorstadien und der AIO-Zentren für Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung inklusive Einschluss in klinische Studien stellen zur Beurteilung von Ausmaß und Auswirkung der Allokation eine umfassende Datenbasis bereit. Die Ergebnisse werden mit Entscheidungsträgern des deutschen Gesundheitssystems diskutiert und via Konsensusprozess zur Entwicklung von Empfehlungen für klinische und gesundheitspolitische Entscheidungen in Zeiten einer Pandemie beitragen.