Verbund

PD-PAM - Entwicklung von Biomarkern zur frühen Detektion von Funktionsstörungen des Nervensystems in murinen Gehirn- und Darmmodellen der Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit (PK) ist eine neurodegenerative Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch einen langsam fortschreitenden Verlust von Nervenzellen. Bis heute gibt es keine Heilung. Die aktuell verfügbare Therapie beschränkt sich auf die Behandlung der motorischen Symptome.

PK verursacht nicht nur Nervenschäden im Gehirn, sondern auch in peripheren Organen, etwa dem Herz oder dem Darm. Eine Vielzahl der Betroffenen weist deshalb weit vor den typischen motorischen Symptomen bereits nicht-motorische Symptome auf. Diese frühe „prä-motorische“ Krankheitsphase verläuft bei den Betroffenen sehr unterschiedlich. Deshalb gehen Forschende von Patienten-Subtypen mit unterschiedlichem Krankheitsbeginn („body-first“ und „brain-first“) aus. Ziel des Verbundprojektes ist die Entwicklung und Charakterisierung neuer Tiermodelle, die eine prä-motorische Phase aufweisen und den Subtypen beim Menschen ähneln. Geeignete Tiermodelle sollen künftig helfen, personalisierte Behandlungsstrategien zu entwickeln. Im Rahmen des deutschen Teilprojektes soll der Ausbreitungsweg und -mechanismus der Krankheit u. a. mittels moderner immunhistochemischer und elektronenmikroskopischer Analysen untersucht werden, um neue Biomarker für die Diagnostik der PK zu identifizieren.

Der Verbund PD-PAM ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND).

Teilprojekte

Entwicklung von Biomarkern zur frühen Detektion von Funktionsstörungen des Nervensystems in murinen Gehirn- und Darmmodellen der Parkinson-Krankheit

Förderkennzeichen: 01ED2201
Gesamte Fördersumme: 237.413 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Dr. Fanni Fruzsina Geibl
Adresse: Philipps-Universität Marburg, FB 20 Medizin und Universitätsklinikum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Rudolf-Bultmann-Str. 8
35039 Marburg

Entwicklung von Biomarkern zur frühen Detektion von Funktionsstörungen des Nervensystems in murinen Gehirn- und Darmmodellen der Parkinson-Krankheit

Bis heute gibt es keine Heilung für den Morbus Parkinson und die aktuell verfügbare Therapie beschränkt sich auf die symptomatische Behandlung der motorischen Symptome, ohne die zugrundeliegenden Ursachen zu beseitigen. Ziel des Verbundprojekts ist daher die Entwicklung neuer Tiermodelle, die den menschlichen Subtypen des Morbus Parkinson möglichst ähnlich sind, um neue personalisierte Behandlungsstrategien für die entsprechenden Subtypen entwickeln zu können. Hierfür soll die charakteristische Parkinson-Pathologie im Darm oder Gehirn von Versuchstieren ausgelöst werden und von der frühen bis in die späte chronische Krankheitsphase charakterisiert werden, um neue Biomarker identifizieren zu können. Methodisch kommen verschiedene in vivo und ex vivo-Techniken, wie die longitudinale in vivo-Funktionsbildgebung, Autoradiographie, Verhaltensversuche und eine detaillierte histopathologische Gewebeanalyse zum Einsatz. Ziel des deutschen Teilvorhabens ist die Durchführung einer detaillierten histopathologischen Analyse der induzierten Parkinson-Pathologie im Gehirn, Rückenmark und dem autonomen sympathischen und parasympathischen Nervengeflecht im Darm der Versuchstiere. Schwerpunkte liegen auf der immunhistochemischen Analyse des Ausbreitungsmusters der Pathologie, einer detaillierten Kartierung des Nervenzelluntergangs, sowie entzündlichen Begleitvorgängen. Weiterhin wird mittels Elektronenmikroskopie untersucht wie es zur Proteinanhäufung in den verschiedenen Hirn-, Rückenmarks- und Darmpopulationen kommt. Hierdurch wird die Identifizierung von neuronalen Biomarkern in den verschiedenen Parkinsonmodellen unterstützt.