Teilprojekt eines Verbundes

Universität Erlangen-Nürnberg

Förderkennzeichen: 01KT2305A
Fördersumme: 312.329 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: PD Dr. Jan Dörrie
Adresse: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Ulmenweg 18
91054 Erlangen

Lungenkrebs ist in Europa für die meisten Krebstoten verantwortlich. Das europaweite Verbundprojekt TumorOUT hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, durch einen neuartigen Ansatz das Therapieansprechen von Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) zu verbessern, der etwa 85% der Fälle in Europa ausmacht. Dabei arbeiten Wissenschaftler aus Spanien, Frankreich, Israel und Deutschland zusammen um das Prinzip der RNA-basierten Impfung zur Behandlung des bestehenden Tumors anzuwenden. Proteine, die verstärkt im Tumor, nicht aber in gesundem Gewebe vorhanden sind (sogenannte Tumor-Antigene), dienen als Impfantigen und ermöglichen den Immunzellen, den Krebs zu erkennen. Gleichzeitig wird der Tumor selbst durch RNA-Technik so umprogrammiert, dass die Immunzellen dort ihre Wirkung tatsächlich entfalten können, ohne von Gegenmaßnahmen der Krebszellen ausgebremst zu werden. Antigen-kodierende und umprogrammierende RNA-Moleküle werden dabei in Nanopartikel (NP) verpackt, sodass sie im lebenden Organismus in die richtigen Zellen gelangen. Zur erfolgreichen Immunisierung müssen dendritische Zellen (DC) das Antigen produzieren, die Umprogrammierung muss bei Tumorzellen und Tumor-assoziierten Zellen erfolgen. In der Hautklinik in Erlangen werden die Nanopartikel an menschlichen Zellen getestet, die aus dem Blut freiwilliger Spender gewonnen werden. Hierbei wird eine Immunisierung in Zellkultur nachgestellt. Es wird untersucht, ob T-Zellen erzeugt werden, die Krebszellen erkennen und angreifen, und wieweit die Umprogrammierung von Tumor-assoziierten immunsuppressiven Zellen gelingt. In enger Austausch mit den internationalen Partnern werden die Partikel und ihre Fracht entsprechend optimiert. Letztendlich werden gemeinsam die nötigen Schritte unternommen, um die klinische Anwendung zu ermöglichen.