Teilprojekt eines Verbundes

Untersuchung der Effektivität und Unbedenklichkeit von S100A8/A9 im Sepsis-Mausmodell und Identifizierung Sepsis-protektiver Komponenten in Bioproben etablierter Frühgeborenen-Kohorten

Förderkennzeichen: 01EK2103B
Fördersumme: 773.883 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Dorothee Viemann
Adresse: Universitätsklinikum Würzburg, Kinderklinik und Poliklinik
Josef-Schneider-Str. 2
97080 Würzburg

Die neonatale Sepsis stellt noch immer eines der größten Risiken für Früh- und Neugeborene dar und ist mit einer hohen Sterblichkeit und schwerwiegenden Folgeerkrankungen verbunden. Als wichtige Ursache für die hohe Sepsisanfälligkeit wurde die fehlgeleitete Entwicklung der Interaktionen zwischen Immunsystem und bakterieller Besiedlung des Darms identifiziert. Aus den Vorarbeiten der Verbundpartner ergeben sich substantielle Hinweise, dass die Alarmine S100A8/A9, welche in hohen Konzentrationen in der Muttermilch nachgewiesen werden konnten, sich entscheidend auf das postnatale Zusammenspiel von Immunsystem und Mikrobiom auswirken. Das Verbundvorhaben PROSPER hat zum Ziel, die Effektivität und Unbedenklichkeit von S100A8/A9 als Nahrungsergänzungsmittel zur Intervention einer neonatalen Sepsis und zur Entwicklung einer gesunden Darmflora bei Frühgeborenen zu untersuchen. Am Uniklinikum Würzburg wird mit Hilfe von zwei etablierten Sepsis-Mausmodellen zunächst die Effektivität und Unbedenklichkeit von S100A8/A9 zur Sepsis-Prävention und in Abhängigkeit der Darreichungsform, Dauer der Behandlung und Konzentration untersucht. Zudem werden Bioproben aus den bereits etablierten Frühgeborenen-Kohorten PRIMAL und IRON genutzt, um die Relevanz von S100A8/A9 als Sepsis-präventive Therapie bei Frühgeborenen weiter zu erforschen, sowie die Definition der möglichen Indikationsgruppe zu schärfen. Hierzu werden die Bioproben zur Bestimmung des S100A8/A9-Spiegels vorbereitet, sowie zusätzlich umfassende Untersuchungen zur Identifizierung weiterer Sepsis-protektiver Komponenten durchgeführt. Zudem werden die Messungen der über die Muttermilch zugeführten Menge an S100A8/A9 während der ersten beiden Lebensjahre fortgeführt. Die erhobenen Daten werden hierbei in einer Masterdatenbank gesammelt, gepflegt und analysiert, um eine Aussage über die Sepsis-Inzidenz in Abhängigkeit der enteralen S100A8/A9 Zufuhr treffen zu können.