Teilprojekt eines Verbundes

Entschlüsselung der pathophysiologischen Prozesse induziert durch eine Querschnittlähmung: Anwendung von MRT basierter in vivo und ex vivo Histologie

Förderkennzeichen: 01EW1711A
Fördersumme: 170.321 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2020
Projektleitung: Dr. Siawoosh Mohammadi
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Neurozentrum, Institut für Systemische Neurowissenschaften
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Die häufigste Ursache einer Rückenmarksverletzung sind traumatische Ereignisse, wie z. B. Verkehrs- und Sportunfälle. Eine Paraplegie (Plegie der Beine) oder Tetraplegie (Plegie der Arme und Beine) hat dramatische Auswirkungen auf die Lebensqualität und die Arbeitsfähigkeit. Diese negativen Auswirkungen einer Plegie resultieren aus dem geringen Erholungspotenzial nach einer Rückenmarksverletzung. Die funktionelle Erholung kann durch intensive Neurorehabilitation gefördert werden, jedoch sind die zugrundeliegenden biologischen Prozesse nicht vollends verstanden. Verbesserte bildgebende Methoden wie die Magnetresonanztomographie (MRT) haben wesentlich dazu beigetragen, makrostrukturelle, atrophische Veränderungen im Zentralnervensystem darzustellen und diese über die Zeit verfolgen zu können. Neuartige MRT Verfahren können auch mikrostrukturelle Veränderungen des Gewebes nachweisen. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) konnte nachweisen, dass Trauma-induzierte Veränderungen schon früh nach der Verletzung entlang der gesamten Neuroachse auftreten und sich über die Zeit verändern. Jedoch war es bis jetzt nicht möglich, die verschiedenen pathophysiologischen Prozesse zu identifizieren. Mittels in vivo-Histologie basierend auf MRT Methoden (hMRT) – ein neues Feld in der Neurobildgebung – versucht das UKE die fehlende Verbindung zwischen den gemessenen MRT-Signalen und den pathophysiologischen Veränderungen herzustellen. Ein besseres Verständnis der MRT- Signalentstehung wird helfen, die neurodegenerativen Veränderungen nach einer Querschnittlähmung besser zu verstehen.