Teilprojekt eines Verbundes

Ethik (WP1), Linguistik (WP3) und Recht (WP4)

Förderkennzeichen: 01GP2123A
Fördersumme: 377.023 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Christiane Woopen
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, TRA4: Individuen, Institutionen und Gesellschaften, Center for Life Ethics
Schaumburg-Lippe-Str. 7
53113 Bonn

Die prädiktive Medizin eröffnet nicht nur vielfältige gesundheitsrelevante neue Möglichkeiten, sondern wird auch immer zuverlässiger und leichter zugänglich. Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel in der Medizin ab, bei dem die Diagnostik auf der Grundlage von Krankheitssymptomen und Therapie durch Prädiktion und Prävention ergänzt oder sogar ersetzt wird. Dies führt jedoch nicht nur zu verbesserten Möglichkeiten der medizinischen Versorgung, sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen, auf das Gesundheitssystem und auf unsere Gesellschaft. Im Bereich der Alzheimer-Erkrankung (AD) verbessern sich aktuell die Möglichkeiten der Früherkennung, z.B. bei Patient*innen mit subjektivem kognitiven Einschränkungen (SCD) oder symptomfreien Personen. Bluttests, die in naher Zukunft möglich sein werden und möglicherweise die invasiveren Methoden (wie CSF und PET) zur Feststellung der AD-Pathologie ersetzen können, verbessern die Zugänglichkeit. Dies wirkt sich auf die individuelle und öffentliche Einstellung gegenüber der prädiktiven Medizin und der Medizin im Allgemeinen aus. Ziel von PreTAD ist es, individuelle Bedürfnisse und unterschiedlichen Perspektiven der Menschen in Bezug auf die Vorhersage von AD herauszuarbeiten sowie die Auswirkungen des Paradigmenwechsels in der Medizin auf individueller, sprachlicher, rechtlicher und gesellschaftlicher Ebene zu ergründen. Auf dieser Basis sollen Praxisempfehlungen für den Umgang mit den Effekten der prädiktiven Medizin für den Bereich der AD gegeben werden.