Die prädiktive Medizin eröffnet nicht nur vielfältige gesundheitsrelevante neue Möglichkeiten, sondern wird auch immer zuverlässiger und leichter zugänglich. Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel in der Medizin ab, bei dem die Diagnostik auf der Grundlage von Krankheitssymptomen und Therapie durch Prädiktion und Prävention ergänzt oder sogar ersetzt wird. Dies führt jedoch nicht nur zu verbesserten Möglichkeiten der medizinischen Versorgung, sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen, auf das Gesundheitssystem und auf unsere Gesellschaft.
Das Verbundprojekt PreTAD ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Multinationale Forschungsprojekte zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Neurowissenschaften“ im Rahmen des ERA-NET NEURON.
Ziel von PreTAD ist es, individuelle Bedürfnisse und unterschiedliche Perspektiven der Menschen in Bezug auf die Vorhersage der Alzheimer-Erkrankung herauszuarbeiten sowie die Auswirkungen des Paradigmenwechsels in der Medizin auf individueller, sprachlicher, rechtlicher und gesellschaftlicher Ebene zu ergründen. Auf dieser Basis sollen Praxisempfehlungen für den Umgang mit den Effekten der prädiktiven Medizin für den Bereich der Alzheimer-Erkrankung gegeben werden.
In dem Projekt arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universität Köln mit Partnern aus der Schweiz und Spanien interdisziplinär zusammen. In den Teilprojekten des Verbundes am Standort Köln wird ein Teil der klinische Erhebungen durchgeführt, die ethischen Aspekte einer zunehmenden Prädiktion anhand empirischer Erhebungen an allen Standorten beleuchtet sowie in Kooperation mit den Verbundpartnern die linguistischen und rechtlichen Analysen des Verbundes durchgeführt.