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GDNF_UpReg - Glial Cell Line-Derived Neurotrophic Factor (GDNF) fördert Schizophrenie: ein vielversprechendes Ziel für eine innovative Behandlung

Schizophrenie ist eine neuronale Entwicklungsstörung, die in vielen Fällen eine lebenslange Behandlung erfordert. Die gleiche Behandlung wirkt allerdings nicht bei allen Betroffenen gleich gut. Aus diesem Grund muss die medikamentöse Therapie der Schizophrenie für die Patientinnen und Patienten individuell ausgewählt werden. Von großer Bedeutung ist das Verständnis von Mechanismen, die dem unterschiedlichen Ansprechen auf die Therapie zugrunde liegen. Es wurde kürzlich festgestellt, dass ein spezifisches Protein (GDNF) hierbei eine entscheidende Rolle spielen könnte.

Im Verbund GDNF_UpReg soll der Einfluss dieses Proteins auf die Entwicklung und Symptomatik der Schizophrenie sowie auf das Therapieansprechen untersucht werden.

Der Verbund GDNF_UpReg ist Teil des transnationalen ERA-NET NEURON und umfasst jeweils eine Forschungsgruppe aus Finnland, Deutschland und Estland. Die Forschungsgruppe des Universitätsklinikums München wird Patientinnen und Patienten mit einer ersten Schizophrenie-Episode anhand des Proteins GDNF charakterisieren. Hierbei werden unter anderem der Behandlungserfolg, Symptomschwere sowie Gehirnstruktur und -funktion berücksichtigt.

Das Projekt dient der Identifizierung einer Patientengruppe mit Schizophrenie, die von einer innovativen Therapie profitieren könnte. Positive Ergebnisse könnten anschließend klinische Arzneimittelstudien ermöglichen.

Teilprojekte

Glial Cell Line-Derived Neurotrophic Factor (GDNF) fördert Schizophrenie: ein vielversprechendes Ziel für eine innovative Behandlung

Förderkennzeichen: 01EW2206
Gesamte Fördersumme: 296.672 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Falkai
Adresse: Klinikum der Universität München, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Nußbaumstr. 7
80336 München

Glial Cell Line-Derived Neurotrophic Factor (GDNF) fördert Schizophrenie: ein vielversprechendes Ziel für eine innovative Behandlung

Das Konsortium entdeckte während der Arbeit an den Mechanismen verschiedener Krankheiten einen neuen, mit Dopamin zusammenhängenden Mechanismus, wie sich Schizophrenie bei etwa 30 % der Patienten entwickeln könnte. Diese Entdeckung ermöglichte es, einen neuen Mechanismus zur Behandlung der Krankheit in Tiermodellen zu identifizieren. Das Medikament, das dafür verwendet wurde, wird bereits klinisch eingesetzt (bei der Parkinson-Erkrankung). Die Studie soll durchgeführt werden, um die identifizierte Untergruppe von Schizophreniepatienten besser zu charakterisieren und Untersuchungen durchzuführen, um den zugrunde liegenden Mechanismus besser zu verstehen. Es werden Körperflüssigkeiten analysiert, um weitere Marker für diese Untergruppe zu definieren, die eine unabhängige Überprüfung ermöglichen. Die Teilnehmer sind stationäre Patienten der Klinik für Psychiatrie und leiden an einer ersten Schizophrenie-Episode. Bei der ersten Episode sind mehrere klinische Untersuchungen erforderlich, wie z. B. eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns, klinische Fragebögen und eine Lumbalpunktion zur Gewinnung von Liquor (Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit) zur Untersuchung der entzündlichen Ursachen ihrer Symptome. In dieser Studie werden die Patienten gebeten, Liquor für das Forschungsprojekt zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus werden bei klinischen Routineuntersuchungen Blutparameter untersucht. Zusätzlich zu den klinischen Untersuchungen werden eine MRT-Untersuchung und zusätzliche Befragungen durchgeführt. Für die Nachuntersuchung nach sechs Monaten werden sie zur Blutabnahme, einer einstündigen MRT-Untersuchung und einer klinischen Befragung in die Abteilung für Psychiatrie eingeladen. Über die Routineverfahren hinaus besteht für die Patienten kein zusätzliches Risiko. Die Patienten werden wie gewohnt behandelt. Die Gesamtheit dieser Forschung ermöglicht es, in naher Zukunft klinische Studien mit dem neuen Wirkstoff durchzuführen.