Handlungsfeld 3: Strukturförderung - Forschungsstandort stärken

Die Bundesregierung will den Wissenschaftsstandort Deutschland stärken und an die internationale Spitze führen. Ihren Blick richtet sie dabei auch auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Professor mit Studierenden im Hörsaal

Tom Werner/GettyImages

 

Das Wissenschaftssystem in Deutschland ist vielfältig und  gut aufgestellt. Um seine Effizienz und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, müssen die einzelnen Forschungsstandorte künftig noch stärker Hand in Hand arbeiten. Das neue Rahmenproramm stellt dafür wichtige Weichen. Es fördert die Vernetzung aller Akteure im deutschen Gesundheitsforschungssystem – von der Hochschulmedizin und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen bis hin zu den forschenden Unternehmen.

Ein Rahmenprogramm – zwei Leitlinien

Das Rahmenprogramm wird von zwei Leitlinien geprägt: „Der Mensch im Mittelpunkt“ und „Digitalisierung und Personalisierung als Schlüssel“.

Warum diese beiden? Zum einen müssen die Menschen mit ihren jeweiligen Lebensumständen und Bedürfnissen in die Gesundheitsforschung verstärkt einbezogen werden – und zwar von Anfang an. Dann erreichen die neusten Forschungsergebnisse sie im Alltag wirklich. Zum anderen müssen moderne Technologien wie die Digitalisierung und Personalisierung in der Gesundheitsforschung verantwortungsvoll und nutzbringend eingesetzt werden. Denn sie werden die Medizin der Zukunft wesentlich prägen. Sie ermöglichen einen breiten Zugang zu effizienter Versorgung. Und Sie tragen auch dazu bei, Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnose und Therapie passgenau auf den einzelnen Betroffenen abzustimmen.

Eine exzellente Gesundheitsforschung braucht einen exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Rahmenprogramm fördert dessen interdisziplinäre Ausbildung. Forschende Ärztinnen und Ärzte sind beispielsweise unerlässlich, um Forschung und Versorgung eng zu verbinden. Und an den Schnittstellen von Medizin und Informationswissenschaften spielen qualifizierte Datenwissenschaftler eine Schlüsselrolle. Um die besten Köpfe für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen, ermöglicht das Rahmenprogramm attraktive Karriereperspektiven, die Beruf und Familie vereinbar machen.

Hochschulmedizin

Die Hochschulmedizin ist die wichtigste Säule der Gesundheitsforschung in Deutschland. Sie vereint 38 Medizinische Fakultäten und 33 Universitätskliniken und bietet optimale Voraussetzungen dafür, Forschungsergebnisse erfolgreich und zügig in die Versorgung zu übertragen. Das BMBF unterstützt die Hochschulen unter anderem durch die Förderung „Integrierter Forschungs- und Behandlungszentren“, kurz IFB.

Weitere Informationen: Integrierte Forschungs- und Behandlungszentren (IFB)

Zwischen Daumen und Zeigefinger wird ein Plastikträger hochgehalten, auf dem zwei Miniorgane passen.

Darm und Leber im Miniformat

Eine Jenaer Forschungsgruppe entwickelt „Mini-Organe“, die auf einem Biochip wachsen. Anhand dieser untersuchen die Forscherinnen und Forscher, wie eine Blutvergiftung entsteht und welche Folgen sie für den menschlichen Körper hat.
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Schematische Darstellung der Magen-Bypass Operation

Adipositas-Therapie: Weniger Lust auf Fett durch neue Medikamente?

Forschende entdeckten einen Mechanismus, mit dem der Darm unseren Appetit auf Fettiges reguliert. Hier ansetzende Medikamente könnten Menschen mit Adipositas helfen, sich gesundheitsfördernd zu ernähren.
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Die Eyetracking-Methode hilft, Aufmerksamkeitsprozesse zu erforschen.

Die Eyetracking-Methode hilft, Aufmerksamkeitsprozesse zu erforschen.

Schmidt/IFB AdipositasErkrankungen, Leipzig

Gesucht: Neue Therapieansätze für Jugendliche mit Essanfällen

Menschen mit der Binge-Eating-Störung leiden unter Essanfällen. Lebensmittel nehmen sie mit besonderer Aufmerksamkeit wahr. Ein neuropsychologisches Training könnte ihnen helfen, die Selbstkontrolle zu stärken und Essanfälle zu reduzieren.
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Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung

Optimale Forschungsbedingungen schaffen, um Volkskrankheiten besser bekämpfen zu können – das ist das Ziel der vom BMBF und den Ländern geförderten Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). In den Jahren 2009 bis 2012 wurden sechs Zentren gegründet, deren Finanzierung langfristig angelegt ist.

Zwei weitere neue Deutsche Zentren sind zurzeit geplant: Ein Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit und ein Zentrum für Psychische Gesundheit. Im September 2018 wurde der Startschuss für die Gründung dieser Zentren gegeben. Die zukünftigen Partner der neuen Zentren werden in einem wettbewerblichen, wissenschaftsgeleiteten Verfahren bestimmt. Dieses startet Anfang 2019.

Weitere Informationen: Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung

Klinische Studien

Bei der Entwicklung neuer und wirksamer Therapien sind klinische Studien unerlässlich. Sie liefern wissenschaftlich belegbare Informationen. Die wichtigsten Fragen: Wie wirksam und wie sicher ist das neue Arzneimittel oder die neue Behandlungsmethode?

Mehr erfahren: Dossier Klinische Studien

Bromocriptin verbessert die Behandlung von schwangerschaftsbedingter Herzschwäche.

Bromocriptin verbessert die Behandlung von schwangerschaftsbedingter Herzschwäche.

DLR-PT

Schwangerschaft trotz Herzschwäche

Ein handelsübliches Abstillmedikament hilft bei einer lebensbedrohlichen Herzerkrankung nach der Schwangerschaft. Das weist eine durch das Bundesforschungsministerium geförderte klinische Studie der Medizinischen Hochschule Hannover nach.
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 Empfindlicher Nachweis mit 68Ga-PSMA-PET: Mit der 68Ga-PSMAPET- Methode (rechts) werden deutlich mehr Lymphknotenmetastasen erkannt (rote Pfeile) als mit der üblichen 18F-Cholin-PET-Methode (links).

Empfindlicher Nachweis mit 68Ga-PSMA-PET: Mit der 68Ga-PSMAPET- Methode (rechts) werden deutlich mehr Lymphknotenmetastasen erkannt (rote Pfeile) als mit der üblichen 18F-Cholin-PET-Methode (links).

Giesel/UKL Heidelberg; Kopka/DKFZ Heidelberg

Prostatakrebs: Diagnose mit gleichzeitiger Behandlung

Das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) entwickelte ein Diagnoseverfahren, für das kein Gewebe entnommen werden muss: Ein an ein Radionuklid gekoppelter Wirkstoff bindet an Tumore. Bildgebende Verfahren machen sie dann sichtbar.
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 Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Depressionen.

Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Depressionen.

finwal_Thinkstock

Schneller aus der Depression: Neue Strategien zum Einsatz von Antidepressiva

Antidepressiva gelten als Medikamente, deren Wirkung oft spät einsetzt. Deshalb wird ein Wirkstoff oft über Monate verabreicht, obwohl der Therapieerfolg ausbleibt. Eine Studie belegt: Die schnellere Umstellung der Medikation beschleunigt den Therapieerfolg.
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Partizipation

Mit dem Rahmenprogramm Gesundheitsforschung wird ein Paradigmenwechsel in der deutschen Gesundheitsforschung eingeleitet– hin zu einer stärkeren Teilhabe und Partizipation der Menschen an Innovation und Translation. Der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen steht ganz klar im Mittelpunkt der Gesundheitsforschung.

Partizipation spielt bereits heute in den Förderschwerpunkten des BMBF zur Prävention eine große Rolle. Darüber hinaus fördert das BMBF schon seit über 20 Jahren die Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Lebenswissenschaften.

Mehr erfahren: Dossier Gesundheitsforschung - ethische, rechtliche und soziale Aspekte

Der Pausenwürfel hilft bei der aktiven Pausengestaltung – gerade auch von Beschäftigten mit Bildschirmarbeitsplatz.

Der Pausenwürfel hilft bei der aktiven Pausengestaltung – gerade auch von Beschäftigten mit Bildschirmarbeitsplatz.

Julia Mühleck, Universitätsklinikum Jena

VorteilJena – Vorbeugung durch soziale Teilhabe

Mehr als 30 Institutionen setzen in Jena ein Konzept um, das Bürgerinnen und Bürgern mehr gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Dadurch soll die Gesundheit positiv beeinflusst und gefördert werden.
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 Balanceübung bei einem der Bewegungskurse

Balanceübung bei einem der Bewegungskurse
 

Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart

Mobil bis ins hohe Alter: Stürze vermeiden

Stürze und Knochenbrüche sind eine große Gefahr für ältere Menschen, die zu Hause leben. Das Programm „Trittsicher durchs Leben“ zeigt Seniorinnen und Senioren, wie sie ihre Mobilität verbessern und die Sturzgefahr verringern können.
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Frau mit fragendem Gesichtsausdruck in einem Großraumbüro

Der Leistungsdruck am Arbeitsplatz steigt. Bis zu 12 Prozent der Berufstätigen sollen ihre kognitive Leistung durch verschreibungspflichtige Substanzen stärken.

contrastwerkstatt/Fotolia

„Hirndoping“ – lernen leicht gemacht mit Pillen?

Viele Menschen greifen im Wettbewerb um gute Noten und Leistungen am Arbeitsplatz zu vermeintlich leistungssteigernden Substanzen. Das Projekt JuHdo führt Jugendliche an den gesellschaftlichen Diskurs über das „Hirndoping“ heran.
Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.