Teilprojekt eines Verbundes

Klinisch-pharmakologische Erweiterungen

Förderkennzeichen: 01ZZ1910J
Fördersumme: 321.372 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2022
Projektleitung: Dr. Jan Gewehr
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Medizinische Fakultät
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Das Verbundvorhaben POLAR hat das Ziel, mit Methoden und Prozessen der Medizininformatik-Initiative (MI-I) einen Beitrag zur Detektion von Gesundheitsrisiken bei Patienten mit Polymedikation zu leisten. Dabei kann es zu Arzneimittelwechselwirkungen kommen, welche entweder die gewünschte Wirkung einzelner Wirkstoffe herabsetzen bzw. verstärken oder durch pharmakologische Wechselwirkungen zu unerwünschten Wirkungen führen. Diese können zusätzliche Krankheitsbilder und zusätzlichen Therapiebedarf auslösen, die bei einem besseren Arzneimittelmanagement vermeidbar wären. Vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerung stellen u.a. die Einnahme potenziell ungeeigneter Medikamente (PIMs, potentially inappropriate medications) im Sinne einer Fehl-/bzw. Überversorgung aber auch die Unterversorgung mit geeigneten Wirkstoffen relevante arzneimittelbezogene Probleme dar. Das UKE wird im Rahmen von POLAR Algorithmen zur Identifizierung von PIMs erarbeiten. Als Ziele des Arbeitspaketes sind geplant: 1) Entwicklung und Validierung von Algorithmen (decision tree classifiers) für rein Arzneimittel-basierte Instrumente (PRISCUS, EU(7)-PIM); 2) Entwicklung und Validierung von Algorithmen (decision tree classifiers) für komplexere Instrumente (FORTA, START-STOPP); 3) Definition von elektronisch nutzbaren Surrogaten zur Definition relevanter unerwünschter Arzneimittelwirkungen; 4) Identifizierung und Quantifizierung des PIM-Gebrauchs und der Unterversorgung für die unterschiedlichen Klassifikationssysteme sowie weitere darüber hinaus gehende Analysen. Zudem wird das UKE die für POLAR benötigte Infrastruktur aufbauen und die relevanten Daten aufbereiten und bereitstellen.