Teilprojekt eines Verbundes

Klinische und metabolische Manifestationen von Morbus Canavan

Förderkennzeichen: 01ZX1916C
Fördersumme: 1.308.586 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2024
Projektleitung: Dr. Annette Bley
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf - Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Canavan disease (CD) ist eine Stoffwechselerkrankung, deren schlimmste Folge die Degeneration von Nerven und Gehirn ist. Ursächlich ist ein Mangel des Enzyms Aspartoacylase der zu einer krankhaften Anreicherung von N-Acetylaspartat (NAA) im Gehirn führt. Die genaue physiologische Rolle von NAA ist bisher nur wenig verstanden, jedoch mehren sich die Hinweise, dass NAA auch im Stoffwechsel des weiteren Körpers eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Es soll mit Hilfe der gezielten retrospektiven und prospektiven Erhebung außerneurologischer Befunde das Wissen über klinische Manifestationen und den Pathomechanismus der CD erweitert werden. Hamburg studiert seit dem Jahr 2011 die Krankheitsverläufe von Canavan-Kindern, zuletzt in Kooperation mit der Harvard University und der NYU, USA. Der Fokus lag bislang stets auf den schwerwiegenden neurologischen Symptomen oder deren Folgeerscheinungen. Nach Rekrutierung und Einwilligung der Patienten bzw. deren Sorgeberechtigter sollen klinische, apparative und laborchemische Befunde systematisch in der Hamburger CD-Datenbank gespeichert, ausgewertet und an die Verbund-Forschungs-Partner weitergeleitet werden. Hierzu gehören beispielsweise die Speicherung und Analyse organischer Säuren im Urin, bei Blutkontrollen erhobene Befunde oder apparative Befunde wie etwa bei Ultraschalluntersuchungen der inneren Organe. Wenn trotz der Seltenheit durchgeführter MRT-Bilder und MR-Spektroskopischer Daten ausreichend CD-Patienten-Daten zusammenkommen, werden diese ausgewertet mit dem Ziel, einen neuroradiologischen Score zu entwickeln. Wesentlicher Bestandteil dieses Verbundforschungsprojektes ist die Weitergabe der erhobenen Daten. Zudem werden Patienten-Fibroblasten an die Verbundpartner geschickt, welche damit weitere Untersuchungen und Auswertungen betreiben. Die in diesem Projekt zu entwickelnden Canavan-spezifischen Scores sollen zur Bewertung zukünftiger Therapiestudien dienen.