Teilprojekt eines Verbundes

Physiologische und molekulare Folgen einer Entzündungsepisode auf den Schweregrad Shank3-basierter ASD-Phänotypen im Maus- und hPSC-Modell

Förderkennzeichen: 01EW2207
Fördersumme: 301.065 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2025
Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Brüstle
Adresse: Universitätsklinikum Bonn, Institut für Rekonstruktive Neurobiologie
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn

Die Autismus-Spektrum-Störung (ASD) ist eine genetisch heterogene neurologische Entwicklungsstörung mit einer geschätzten Prävalenz von 1 % in der kindlichen Bevölkerung. ASD ist gekennzeichnet durch Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion sowie der Kommunikation, begleitet von einem repetitiven und restriktiven Verhaltensmuster, das in der Regel in den ersten drei Lebensjahren diagnostiziert wird. Interessanterweise ist der Schweregrad des Phänotyps selbst bei ähnlichen Mutationen sehr variabel. Aus der klinischen Praxis wurde vielfach berichtet, dass Fieber oder andere Entzündungsreaktionen bei bestimmten Personen ASD-bezogene Symptome auslösen. Diese Befunde deuten darauf hin, dass die beobachtete Heterogenität der Phänotypen die Folge eines Zusammenspiels von genetischen und Umweltfaktoren sein könnte (double-hit). Basierend auf dieser double-hit Hypothese wird das Projekt InflASD die Auswirkungen entzündlicher Veränderungen auf die synaptische Funktion untersuchen, die in Shank3-basierten ASD-Modellen beobachtet werden. Hierfür werden Experimente an Mausmodellen durchgeführt sowie an humanen pluripotenten Stammzellen (hPSZ), welche in Neurone und in Mikrogliazellen differenziert werden. Das konkrete Ziel des Konsortiums ist es, die Auswirkungen entzündlicher Veränderungen auf den Schweregrad von Shank3-induzierten Phänotypen zu verstehen und mögliche therapeutische Interventionen zu ergründen. Partner 2 wird hierfür hPSZ-abgeleitete standardisierte menschliche neuronale Netzwerke sowie Mikrogliazellen herstellen, um daran Auswirkungen von Entzündungsreizen auf die synaptische Funktion zu untersuchen.