Die "Deutsche Allianz für globale Gesundheitsforschung" (GLOHRA) setzt sich für den Ausbau der standort- und disziplinübergreifenden Zusammenarbeit und die wissenschaftliche Nachwuchsförderung im Bereich der Globalen Gesundheit ein. Zu diesem Zweck werden im Rahmen der GLOHRA innovative sektorübergreifende und interdisziplinäre Projekte sowie Global Health Fellowships gefördert. Ziel dieses Projekts ist es, anhand von in Nigeria erhobenen Daten, die Zusammenhänge zwischen dem Vertrauen in staatliche Institutionen, der Gesundheitskompetenz, der Erfahrung mit gewaltsamen Konflikten und der Impfbereitschaft besser zu verstehen. Impfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens, die jährlich Millionen von Menschenleben retten, vor allem in ressourcenarmen Gebieten, darunter auch in Konflikt- und Postkonfliktsituationen. Dabei ist bekannt, dass in Postkonfliktsituationen die Impfbereitschaft gewöhnlich niedriger ist, als in vergleichbaren nicht-Postkonfliktsituationen. Allerdings ist das Verständnis, warum dies der Fall ist, sehr beschränkt. Um diese Forschungslücke zu schließen, verfolgt dieses Projekt einen gemischten Methodenansatz, bei dem sowohl quantitative Forschungsmethoden (Datenerhebung mithilfe einer repräsentative Umfrage, N=3.000) und qualitative Forschungsmethoden (Key Informant Interviews (KII, N=60) und Focus Group Discussions (FGD, N=9)) zum Einsatz kommen. Die Studienpopulation rekrutiert sich aus den nigerianischen Bundesstaaten Adamawa, Borno und Yobe – drei Staaten, die alle massiv von Gewalt betroffen sind und sehr niedrige Impfquoten aufweisen.