Elektronische Patientenakte: Auswirkungen auf Versorgung und Arbeitsabläufe im Krankenhaus

Eine elektronische Patientenakte kann die Abläufe innerhalb eines Krankenhauses zum Wohle der Patientinnen und Patienten verbessern. Welche Auswirkungen aber hat sie für das Klinikpersonal, interne Arbeitsabläufe und die Kommunikation?

Medizinische Fachangestellte überträgt digitale Patientendaten

Viele Krankenhäuser führen bereits elektronische Patientenakten – die Auswirkungen der Umstellung von Papier auf Computer für die Beschäftigten und ihren Arbeitsalttag untersuchen interdisziplinäre Forschungsteams im Projekt eCoCo.

auremar/Adobe

eCoCo – Elektronische Patientenakte und ihre Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und die Arbeitsabläufe in Krankenhäusern

Immer mehr Krankenhäuser in Deutschland nutzen elektronische statt papierbasierte Patientenakten, um die Arbeitsabläufe zu vereinfachen und die Dokumentation zu vereinheitlichen. Die Forschenden des Projektes eCoCo untersuchen, inwiefern diese Umstellung auch die soziale Situation innerhalb einer Klinik beeinflusst. So gehen sie zunächst der Frage nach, ob und in welchem Maße sich die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Berufsgruppen ändert und wie die Umstellung die täglichen Arbeitsabläufe beeinflusst.

Dafür führen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen der Versorgungsforschung, Gesundheitsökonomie und Soziologie Beobachtungen, Interviews, Gruppendiskussionen und Dokumentenanalysen durch. Weiterhin befragen sie Patientinnen und Patienten sowie das Personal in den drei an der Studie teilnehmenden Krankenhäusern.

Die Ergebnisse sollen zunächst den aktuellen Wissensstand ergänzen und aufzeigen, inwiefern durch die Umstellung beispielsweise die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden steigen und ihr Stresslevel sinken kann. Auf Basis dieser Ergebnisse werden Hilfestellungen und Empfehlungen entwickelt, die der Vorbereitung und Evaluation der Einführung einer elektronischen Krankenakte im Krankenhaus dienen. Die Studienergebnisse und Empfehlungen werden veröffentlicht und frei zugänglich zur Verfügung gestellt. Hierzu ist der Aufbau einer Website geplant. Darüber hinaus werden alle Informationen auch für unterschiedliche Zielgruppen aus der Wissenschaft und der Gesundheitsversorgung sowie für Patientinnen und Patienten aufgearbeitet.

Förderinitiative: Forschung zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten (ELSA) der Digitalisierung, von Big Data und Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsforschung und -versorgung

Projektvolumen: 1,26 Mio. Euro

Projektlaufzeit: 01.05.2020-30.04.2023

Projektleitung:
Prof. Dr. Holger Pfaff
Universität zu Köln
Medizinische Fakultät und Humanwissenschaftliche Fakultät –Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR)
0221 478-97100
holger.pfaff@uk-koeln.de

Projektpartner:
Vertr.-Prof. Dr. Ute Karbach, Technische Universität Dortmund – Fakultät Rehabilitationswissenschaften

Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu, Bergische Universität Wuppertal – Fakultät für Wirtschaftswissenschaften – Schumpeter School of Business and Economics – Bergisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsökonomik und Versorgungsforschung