Fördermaßnahme

ERA-NET NEURON 2018 - 2022: Förderung von Forschungsprojekten zu synaptischer Dysfunktion in Zusammenhang mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2017
Förderzeitraum: 2018 - 2023
Gesamte Fördersumme: bis zu 3,2 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 12 Verbünde, davon 11 mit deutscher Beteiligung, insgesamt 14 deutsche Zuwendungsempfänger

Erkrankungen des zentralen Nervensystems sind eine der Hauptursachen für Morbidität, Mortalität und verminderter Lebensqualität. Weltweit leiden Schätzungen zufolge mehr als eine Milliarde Menschen unter Erkrankungen des zentralen Nervensystems. In Europa werden annähernd ein Drittel aller Krankheitskosten durch solche Erkrankungen verursacht. Aus diesem Grund ist es von höchster Priorität, Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu erforschen und die Forschungsergebnisse in verbesserte diagnostische und therapeutische Maßnahmen zu übertragen. Daher haben folgende NEURON-Partnerorganisationen eine gemeinsame Fördermaßnahme zur Thematik implementiert:

  • Deutschland, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Belgien
    • Fonds de la Recherche Scientifique (FNRS);
    • Research Foundation Flanders (FWO);
  • Finnland, Academy of Finland (AKA);
  • Frankreich, French National Research Agency (ANR);
  • Israel
    • Chief Scientist Office, Ministry of Health (CSO-MOH);
    • National Technological Innovation Authority;
  • Italien, Ministry of Health (MOH);
  • Kanada
    • Fonds de recherche du Québec-Santé (FRQS);
    • Canadian Institutes of Health Research – Institute of Neurosciences, Mental Health and Addiction (CIHR-INMHA),
  • Lettland, State Education Development Agency (VIAA);
  • Niederlande, The Netherlands Organisation for Scientific Research (NWO);
  • Norwegen, The Research Council of Norway (RCN);
  • Österreich, Austrian Science Fund (FWO);
  • Polen, National Centre for Research and Development (NCBR);
  • Rumänien, Executive Agency for Higher Education, Research, Development and Innovation Funding (UEFISCDI);
  • Schweiz, Swiss National Science Foundation (SNSF);
  • Slowakei, Slovak Academy of Sciences (SAS);
  • Spanien
    • Ministry of Economy and Competitiveness (MINECO);
    • National Institute of Health Carlos III (ISCIII);
  • Türkei, The Scientific and Technological Research Council of Turkey (TUBITAK);


1. Ziel der Fördermaßnahme

Ziel der Bekanntmachung ist die Förderung von transnationalen Verbundvorhaben mit wichtigen Fragestellungen zu synaptischer Dysfunktion in Zusammenhang mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Vielen Erkrankungen des Nervensystems liegen Funktionsstörungen der neuronalen Synapsen zugrunde. Diese auch als „Synaptopathien“ bezeichneten Erkrankungen umfassen neurologische und psychische Erkrankungen wie z. B. Epilepsie, Migräne, Autismus, Schizophrenie, affektive Störungen und weitere. Synaptopathien sind oft durch Veränderungen molekularer Signalwege und beteiligter Proteine in Nerven- oder Gliazellen gekennzeichnet, die sich auf Struktur und Funktion der Prä- und/oder Postsynapse auswirken.

Die Vorhaben sollen mindestens eines der folgenden Forschungsgebiete abdecken:

  • grundlagenorientierte Forschungsansätze zu Pathogenese und/oder Ätiologie von Synaptopathien. Dies kann die Entwicklung besonders innovativer oder gemeinsam verwendeter Ressourcen und Technologien zur Diagnose, Prävention oder zur Therapie solcher Erkrankungen beinhalten;
  • klinische Forschungsansätze (inklusive der Nutzung neuer und/oder bereits vorhandener klinischer Datensätze) zur Entwicklung neuer Verfahren zur Diagnose, Prävention oder Therapie von Erkrankungen, bei denen synaptische Dysfunktion eine wesentliche Rolle spielt. Die Forschungsprojekte sollen sich auf häufige neurologische und psychiatrische Erkrankungen fokussieren oder krankheitsübergreifende Mechanismen („cross-disease approach“) untersuchen. Die Forschungsprojekte können Erkrankungen im gesamten Lebensverlauf behandeln


2. Stand der Fördermaßnahme

Die „Richtlinie zur Förderung von Forschungsprojekten zu synaptischer Dysfunktion in Zusammenhang mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems im Rahmen des ERA-NET NEURON“ wurde am 11.01.2017 veröffentlicht.

In Reaktion hierauf wurden 93 Projektskizzen beim NEURON „Joint Call“-Sekretariat (Leitung: MINECO, Spanien) eingereicht. Zur Begutachtung der Projektskizzen wurden externe, internationale Expertinnen und Experten der relevanten Fachdisziplinen einbezogen. 43 Projektvorschläge wurden positiv bewertet und zur Einreichung von ausführlichen Projektanträgen aufgefordert. Nach einer erneuten externen Begutachtung wurden 12 transnationale Verbundvorhaben mit insgesamt 59 beteiligten Forschungsgruppen für eine Förderung ausgewählt. Elf Forschungsgruppen kommen aus Deutschland. Die Fördersumme beträgt insgesamt etwa 12,4 Millionen Euro, das BMBF fördert hierbei die deutschen Forschungsgruppen mit rund 3,17 Millionen Euro.