Verbund

EU-FINGERS, Biomarker-basierte Analysen und Validierung zur Demenzprävention

Alzheimer und verwandte Demenzen sind fortschreitende neurodegenerative Erkrankungen, die nicht heilbar sind. Es gibt eine hohe Anzahl individueller Risikofaktoren und eine große Zahl unterschiedlicher Maßnahmen zur Demenzprävention. Bisher ist jedoch unklar, bei welchem Patienten welche Art der Präventionsmaßnahmen den besten Erfolg erzielen kann.

Im Verbund EU-FINGERS soll erforscht werden, bei welchen Risikofaktoren durch welche Interventionen der Erkrankungsbeginn am weitesten hinausgezögert werden kann. Hierfür sollen in klinischen Studien Vorhersagealgorithmen entwickelt und ein Masterprotokoll für zukünftige Interventionsstudien erstellt werden.

Die Universität des Saarlandes widmet sich in ihrem Projektteil der Frage, wie der zu erwartende Krankheitsverlauf bereits in der medizinischen Eingangsuntersuchung erkannt werden kann. Hierzu werden die Ergebnisse der Biomarkeranalysen mit klinischen Messdaten wie z. B. der geistigen Leistungsfähigkeit, dem Lebensstil oder Funktionen des täglichen Lebens verknüpft.

Der Verbund EU-FINGERS ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND) und umfasst jeweils eine Forschergruppe aus Deutschland, Luxemburg, Finnland, Schweden, den Niederlanden und Spanien.

Teilprojekte

Abgeschlossen

EU-FINGERS, Biomarker-basierte Analysen und Validierung zur Demenzprävention

Förderkennzeichen: 01ED2003
Gesamte Fördersumme: 471.582 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Tobias Hartmann
Adresse: Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes, Klinik für Neurologie, Lehrstuhl für Experimentelle Neurologie
Kirrberger Str. 1, Geb. 90
66424 Homburg

EU-FINGERS, Biomarker-basierte Analysen und Validierung zur Demenzprävention

Die Entwicklung präventiver Strategien und Interventionen wurde in der 2019er JPND Strategie, in Übereinstimmung mit der 2019er WHO Richtlinie zur Demenzprävention, identifiziert. EU-FINGERS fasst die herausragenden Europäischen Studien zur Demenzprävention zusammen um wichtiges Wissen für eine effektive und dauerhaft durchführbare Prävention zu erzeugen. Die EU-FINGERS Toolbox ist von großer Bedeutung, gleichermaßen für Forscher, Gesundheitsversorger, Politik und Gesellschaft, und – nicht zuletzt – für die Patienten und deren Angehörige. Diese Toolbox beinhaltet: 1) in klinischen Studien bewährte Vorhersagealgorithmen, die aussagen, welche Personengruppen ein hohes Demenzrisiko haben und welche Therapien ihnen vermutlich am besten nützen; 2) Ein Masterprotokoll für zukünftige personalisierte / präzisionsmedizinische Interventionsstudien auf europäischer / weltweiter Ebene; 3) Überbrückung der Distanz zwischen pharmakologischen- und nicht-pharmakologischen Interventionen; 4) Online-Datenbank für die harmonisierte Sammlung der Studiendaten; 5) Daten zu Langzeitkosten und Effizienz von Demenzprävention; 6) Best Practice Empfehlungen für Biomarker und Entscheidungsfindung für Präzisionsmedizin. Die Aufgaben liegen vor allem im Bereich der Biomarkeranalyse, die die Vorhersagen "welche Personengruppen ein hohes Demenzrisiko haben und welche Therapien ihnen vermutlich am besten nützen" ermöglichen. Diese Analysen werden zu diesem Zweck mit klinischen Messdaten verknüpft, wie z. B. der geistigen Leistungsfähigkeit, Lebensstil oder Funktionen des täglichen Lebens bei Studienbeginn, im Verlauf und zum Ende der Studie. Diese Daten und Ergebnisse sind von großer Bedeutung, da die weiteren Partner und Aufgaben des Konsortiums auf diese zurückgreifen, z.B . bei der Maschinen-Lern-Algorithmen Aufgabe. Ebenso liefern die Ergebnisse wichtige Ausgangsdaten, die von den Projektpartnern für die Langzeitkosten- und -effizienzabschätzung von Demenzprävention verwendet werden.