Verbund

NMJ-on-a-Chip - Hochdurchsatzanalyse von humanen Co-Kulturen von degenerativen neuronalen Erkrankungen

Motoneuronerkrankungen, wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Spinale Muskelatrophie (SMA), sind fortschreitende schwerwiegende Erkrankungen, die mit Muskelschwund und Lähmungserscheinungen einhergehen. Die zugrundeliegenden Krankheitsmechanismen variieren stark und sind bislang kaum erforscht. Diese Heterogenität erfordert die Entwicklung von maßgeschneiderten individualisierten Therapien.

Im Verbund NMJ-on-a-CHIP soll eine neue, personalisierte Hochdurchsatz-Screening-Methode entwickelt werden. Hierdurch soll die Wirkung von Medikamenten auf die Gesundheit von Nerven- und Muskelzellen untersucht werden. Zur Individualisierung dieser Methode sollen von Patientinnen und Patienten stammende Gewebeproben verwendet werden. Parallel dazu sollen die Krankheitsmechanismen selbst untersucht werden. Das Ziel ist es, die richtigen Wirkstoffkombinationen zu identifizieren und somit eine maßgeschneiderte Therapie zu entwickeln.

Der Verbund NMJ-on-a-CHIP ist Teil des transnationalen EU-Programms zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen (EU Joint Programme – Neurodegenerative Disease Research, JPND) und umfasst jeweils eine Forschergruppe aus Deutschland, Israel, Italien, Polen, den Niederlanden und zwei Forschergruppen aus Frankreich. Die Universität zu Köln wird Gewebeproben von Menschen und Tiermodellen auf Proteinebene untersuchen und die gewonnen Daten analysieren.

Ziel ist es, den Behandlungserfolg bei SMA und ALS Erkrankungen durch maßgeschneiderte Therapien zu erhöhen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

NMJ-on-a-Chip - Hochdurchsatzanalyse von humanen Co-Kulturen von degenerativen neuronalen Erkrankungen

Förderkennzeichen: 01ED2006
Gesamte Fördersumme: 247.908 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Marcus Krüger
Adresse: Universität zu Köln - CECAD
Joseph-Stelzmann-Str. 26
50931 Köln

NMJ-on-a-Chip - Hochdurchsatzanalyse von humanen Co-Kulturen von degenerativen neuronalen Erkrankungen

Synaptische Störungen treten bei vielen neurodegenerativen Erkrankungen, einschließlich motorischer Neuronen wie der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) und der spinalen Muskelatrophie (SMA) auf. Die Vielzahl der molekularen Krankheitsmechanismen erfordert kombinatorische Therapieansätze, d. h. die Entwicklung von Medikamenten, die gleichzeitig auf mehrere Symptome der Krankheit wirken. Daher muss die translationale Medizin maßgeschneiderte Therapien entwickeln, die für individuelle Patienten wirksam sind. Hier wird ein humanisiertes Co-Kultursystem aufgebaut, das pharmakologische Effekte auf die NMJ-Funktion von Motoneuronenkrankheiten untersuchen kann. Es werden Omics-Methoden verwendet, um Medikamente auf die Subtypen der Patienten abzustimmen und so die personalisierte Medizin zu entwickeln. Der Abschluss dieses Projekts wird das erste personalisierte funktionelle Hochdurchsatz-Synapsen-System etablieren, das in der Lage ist, eine Arzneimittelwirkung auf bestimmte wichtige pathologische Mechanismen zu untersuchen, die einer Vielzahl von Motoneuronenkrankheiten bei Patienten zugrunde liegen. Die spezifischen Ziele sind die Charakterisierung der ALS/SMA-Patientenmotoneuroneinheit und die Validierung der positiven Wirkung identifizierter Wirkstoffkandidaten auf die Proteine der Motoneuroneinheit. Es wurde ein Team von Forschern mit komplementärer Expertise zusammengestellt, das Neurowissenschaften, Ingenieurwissenschaften, iPSC-Biologe, Proteomik, Bioinformatik und Kliniker umfasst. Dieses Vorhaben konzentriert sich auf die Analyse von differentiell exprimierten Proteinen aus biologischen Proben, einschließlich Zelllinien und Mausgewebe. Insbesondere wird das Zusammenspiel zwischen Proteinphosphorylierung und Protein-Ubiquitinationsmustern nach neuronaler Denervierung von Muskelgewebe untersucht. Dabei wird modernste, hochauflösende Massenspektrometrie genutzt, um ALS/SMA Patientenmaterial zu analysieren.