Verbund

LoCoVICF - Einschränkungen der Teilhabe und Lebensqualität sowie Versorgungsbedarfe von Betroffenen im Gesundheitswesen mit Spätsymptomen nach einer SARS-CoV-2-Infektion

Viele Covid-19-Patientinnen und -Patienten leiden auch Wochen oder Monate nach ihrer Erkrankung noch an Symptomen. Es gibt aber noch keine ausreichenden wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse über diese Krankheitsausprägungen und darüber, wie den Betroffenen bestmöglich geholfen werden kann.

Ergänzend zu bereits bestehenden Aktivitäten zielt diese Fördermaßnahme daher darauf ab, möglichst schnell den verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisstand über die Spätsymptome von Covid-19 zu erschließen und für eine bessere Versorgung der Patientinnen und Patienten weiterzuentwickeln.

Konkret untersucht der Verbund LoCoVICF Einschränkungen der Teilhabe und Lebensqualität sowie Versorgungsbedarfe von Betroffenen im Gesundheitswesen mit Spätsymptomen nach einer SARS-CoV-2-Infektion: Wie schränken die Spätfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion die Betroffenen ein – hinsichtlich ihrer Aktivität und ihrer Lebensqualität? Und welche Bedarfe sieht das medizinische Personal aus Gesundheits- und Pflegeberufen in Bezug auf die bestmögliche Versorgung und Rehabilitation der Betroffenen? Diese Fragen wird der Verbund in einer wissenschaftlichen Studie beantworten. Die Forschenden werden dabei die Perspektive der Hausärztinnen und -ärzte ebenso berücksichtigen wie die von rehabilitationsmedizinischen Einrichtungen. Auf der Basis der Ergebnisse werden Patientinnen und Patienten gemeinsam mit Medizinerinnen und Medizinern in Workshops Empfehlungen erarbeiten, die die Versorgung, Nachsorge und Rehabilitation der von Long-Covid betroffenen Menschen verbessern.

Teilprojekte

Eine multiperspektivische Analyse

Förderkennzeichen: 01EP2110A
Gesamte Fördersumme: 420.328 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. Martin Härter
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Martinistr. 52
20251 Hamburg

Eine multiperspektivische Analyse

Ziel des Verbundprojektes ist es, Einschränkungen in Bezug auf Aktivitäten, Teilhabe und Lebensqualität sowie Versorgungs- und Rehabilitationsbedarfe von Betroffenen aus dem Gesundheitswesen und der Wohlfahrtspflege mit Spätsymptomen nach einer SARS-CoV-2-Infektion zu erfassen. Insgesamt werden drei Projekte mit drei Partnern an den Universitätsklinika Hamburg-Eppendorf und Greifswald sowie der Unterstützung durch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, die Deutsche Rentenversicherung Bund und die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin durchgeführt. Projekt 1 untersucht in einer Kohortenstudie mit zwei Messzeitpunkten die Spätsymptome nach einer SARS-CoV-2-Infektion, deren Auswirkungen auf Aktivitäten, Teilhabe und Lebensqualität sowie die Versorgungs- und Rehabilitationsbedarfe von Betroffenen aus Gesundheits- und Pflegeberufen. Die Projekte 2 bzw. 3 untersuchen in Interviewstudien die Versorgungs- und Rehabilitationsbedarfe von Long-Covid Betroffenen einerseits aus der Perspektive von Hausärztinnen und Hausärzten, andererseits aus Sicht von in der rehabilitationsmedizinischen Versorgung tätigen Ärztinnen und Ärzten. Auf der Grundlage der Projekte und eines Umsetzungsworkshops mit Betroffenen, Hausärzten und Rehabilitationsmedizinern werden Empfehlungen für die Versorgung, Nachsorge und Rehabilitation von Long-Covid Betroffenen abgeleitet. Die durch den Verbund gewonnenen multiperspektivisch und multimethodal erfassten Daten erlauben eine patientenzentrierte Analyse der Versorgungsbedarfe von Betroffenen, die an Spätsymptomen nach einer SARS-CoV-2-Infektion leiden. Besondere wissenschaftliche und gesundheitspolitische Bedeutung haben diese umfassenden Analysen, da die Folgen der Pandemie für diejenigen Berufsgruppen untersucht werden, die einerseits eine hervorgehobene und systemrelevante Rolle in der Bewältigung der Pandemie einnehmen und gleichzeitig überdurchschnittlich häufig von SARS-CoV-2-Infektionen betroffen sind.

Perspektive Rehabilitationsmedizin

Förderkennzeichen: 01EP2110B
Gesamte Fördersumme: 147.096 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Corinna Bergelt
Adresse: Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Medizinische Psychologie
Walther-Rathenau-Str. 48
17489 Greifswald

Perspektive Rehabilitationsmedizin

Im Rahmen des Verbundprojektes werden drei Teilstudien durchgeführt, die sich gegenseitig ergänzen und zum einen die Perspektive der von Long-Covid Betroffenen und zum anderen die Perspektive von Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern und die Perspektive von Rehabilitationsmedizinern berücksichtigen. Dabei werden quantitative und qualitative Forschungsansätze kombiniert. Teilprojekt 3 zielt auf eine vertiefende qualitative Analyse von rehabilitativen Bedarfen und aktuellen Rehabilitationskonzepten zu Spätfolgen von Covid-19-Erkrankungen ebenso wie auf ein mögliches Optimierungspotenzial aus Sicht von Anbietern und Betroffenen und ergänzt damit die quantitativen Befragungen von Betroffenen aus Teilprojekt 1 sowie die qualitativen Befragungen der Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern aus Teilprojekt 2 um die spezifische Perspektive des rehabilitativen Sektors. Teilprojekt 3 leistet somit neben der Kooperation innerhalb des Gesamtverbundes einen eigenständigen Beitrag zum Ziel der Förderrichtlinie im Hinblick auf die Analyse der Versorgungsbedarfe aus Perspektive von Rehabilitationsmedizinern und Betroffenen und zur Ableitung von versorgungsbezogenen Handlungsempfehlungen zur Versorgung von Betroffenen mit Schwerpunkt auf den rehabilitativen Sektor.