Teilprojekt eines Verbundes

Rekrutierung von genetischen FTD-Patienten und Untersuchung proteomischer Biomarker

Förderkennzeichen: 01ED2008A
Fördersumme: 305.631 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Markus Otto
Adresse: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum, Klinik und Poliklinik für Neurologie
Ernst-Grube-Str. 40
06120 Halle (Saale)

Ziel dieses Kooperationsprojektes ist die Identifizierung neuer Biomarker für Patienten mit genetisch-bedingter Frontotemporaler Demenz (FTD), mit denen der Zeitpunkt des Eintretens von klinischen Symptomen abgeschätzt werden kann. Die Aufgabe dieses Teilprojektes besteht zum einen in der kontinuierlichen Rekrutierung von genetischen FTD Patienten und präsymptomatischen Mutationsträgern sowie deren klinische und neuropsychologische Charakterisierung im Rahmen der Fortführung der GENFI-Kohorte. Zum anderen werden Liquor-Proben von Patienten der GENFI-Kohorte auf proteomische Biomarker untersucht um deren Eignung als Messgröße für das Einsetzen klinischer Symptome zu prüfen. Hier wird auf Vorarbeiten der Arbeitsgruppe zurück gegriffen, in denen in einem proteomischen Screening von über 2.000 Proteinen in Liquorproben einige vielversprechende Biomarkerkandidaten für FTD identifiziert wurden. In dem aktuellen Projekt wird für diese Proteine eine gezielte proteomische Analyse mittels Massenspektrometrie durchgeführt, die als Multiple Reaction Monitoring (MRM) bezeichnet wird. Bei diesem Verfahren wird, nach enzymatischem Verdau der Liquorproteine zu Peptiden und Auftrennung mit Flüssigchromatografie, ein Triple-Quadrupol Massenspektrometer als sehr spezifischer Detektor für die entstandenen Peptide verwendet. Die zu untersuchenden Peptide werden zuerst anhand ihres Molekulargewichts isoliert und danach durch Kollision mit einem inerten Gas fragmentiert. Anschließend werden spezifische Fragmente des Peptids anhand des Molekulargewichts isoliert und quantifiziert. Diese Abfolge von Reaktionen ist hoch spezifisch für jedes Protein und bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber Immunoassays. Nach Etablierung der MRM-Methoden werden die Biomarkerkandidaten in Liquor-Proben aus der GENFI-Kohorte mittels MRM untersucht und deren Eignung für die präsymptomatische FTD-Diagnose evaluiert.