Teilprojekt eines Verbundes

Standort Jena

Förderkennzeichen: 01EP2101A
Fördersumme: 191.455 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: Dr. Daniel Vilser
Adresse: Universitätsklinikum Jena, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Am Klinikum 1
07747 Jena

Die SARS-CoV-2-Virusinfektionen haben das Leben der Menschen in Deutschland in einem bisher unbekannten Ausmaß bestimmt. Im Verlauf der Pandemie zeigte sich, dass ein großer Teil der Infizierten nach Überwindung der akuten Infektion ein Long COVID-19 oder Post COVID-19 Syndrom entwickelt, welches über viele Monate anhalten kann. Kinder sind davon wahrscheinlich milder als Erwachsene, aber doch relevant betroffen. In Großbritannien schätzt man die Zahl der Long COVID-19 erkrankten Kinder auf mehr als 30.000. Genaue Daten zur Häufigkeit bei Kindern fehlen allerdings. Auch die Gründe für das Auftreten von Long COVID-19 sind noch nicht entschlüsselt. Es existieren weder diagnostische noch therapeutische Leitlinien und auch keine Rehabilitationsprogramme. Diese Lücken werden durch das Projekt LongCOCid adressiert. Um die Häufigkeit und Krankheitslast besser einschätzen zu können, wird in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten eine systematische Erhebung stattfinden, welche die Kinder nach SARS COV2 Infektion mit Kindern vergleicht, die zeitgleiche eine andere Infektion zum Kinderarzt führte. In der Long COVID-19 Sprechstunde werden die während der Versorgung der Patienten entstehenden Basisdaten um sonografische und funktionelle Spezialuntersuchungen ergänzt. Dazu zählt z. B. die dynamische Gefäßanalyse des Augenhintergrundes, bei welcher die Provokation einer Gefäßreaktion durch Flickerlicht erfolgt. Gesunde Gefäße reagieren mit einer Dilatation auf den Lichtreiz gefolgt von einer Konstriktion meist unterhalb des Ausgangswertes. Wir erwarten, dass diese Reaktion durch die anhaltende Entzündung der Gefäße gestört ist und überall im Körper auftritt. Im Blut werden außerdem immunologische Marker und Stoffe, welche auf eine Entzündung oder Abbauprozesse im Gehirn hinweisen könnten, untersucht. Das Vorhaben koordiniert den LongCOCid-Verbund und ist an allen Arbeiten beteiligt.