Teilprojekt eines Verbundes

Teilprojekt Klinische Charakterisierung des Post-COVID-Syndroms

Förderkennzeichen: 01EP2105C
Fördersumme: 60.267 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2023
Projektleitung: Dr. Dr. Katja De With
Adresse: Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Medizinische Klinik und Poliklinik I
Fetscherstr. 74
01307 Dresden

Etwa 10% aller SARS-CoV-2 infizierten Patienten leiden unter mehreren unterschiedlichen Symptomen, die länger als 12 Wochen anhalten. Dieses Post-COVID-Syndrom umfasst Beeinträchtigungen der Lunge, des Gehirns, des Herzens, der Muskeln, der Niere, der Gefäße und der generellen Leistungsfähigkeit ("Fatigue"), wodurch die Patienten stark behindert und ihre Lebensqualität beeinträchtigt wird. Das Post-COVID-Syndrom tritt nicht nur nach schweren, sondern auch nach leichten Krankheitsverläufen auf. Die Zahl dieser Patienten nimmt nach der zweiten und dritten COVID-19-Welle in Deutschland weiter zu. Es wird postuliert, dass eine virusinduzierte Immundysfunktion eine zentrale Rolle beim Post-COVID Syndrom spielt: über die Induktion suppressiver Plasmafaktoren (möglicherweise Autoantikörper), welche die (Immun-)Zellfunktion beeinträchtigen, und/oder über das Versagen der humoralen oder zellulären Immunantwort, die Virusvermehrung effizient zu kontrollieren. Basierend auf der NAPKON-Plattform haben drei Universitätskliniken (Homburg, Regensburg, Dresden) spezialisierte Post-COVID-Ambulanzen eingerichtet. Die gemeinsame beobachtende Kohortenstudie umfasst mehr als 200 klinisch gut charakterisierte Post-COVID-Patienten und eine Kontrollgruppe ohne entsprechende Symptome. Es ist geplant, die klinischen Daten zu korrelieren mit 1) dem Auftreten und der Höhe löslicher Plasmafaktoren, welche die (Immun-)Zellfunktion verändern, mit 2) der Viruspersistenz in Atemwegs- und Stuhlproben und mit 3) beeinträchtigten SARS-CoV-2-spezifischen Immunantworten wie neutralisierenden Antikörpern (IgA, IgM, IgG; IgG-Subklassen) und SARS-CoV-2-spezifischen CD4+ und CD8+ T-Zellen. Damit sollen neue diagnostische Werkzeuge und Behandlungsansätze für das schwere Post-COVID-Syndrom identifiziert werden.