Teilprojekt eines Verbundes

Unterstützung bei der Studiendurchführung

Förderkennzeichen: 01EP2109C
Fördersumme: 228.729 EUR
Förderzeitraum: 2022 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Hanna Kaduszkiewicz
Adresse: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Medizinische Fakultät, Institut für Allgemeinmedizin
Arnold-Heller-Str. 3, Haus 17
24105 Kiel

Bis zu 80% der Patientinnen und Patienten entwickeln nach einer SARS-CoV-2-Infektion ein Post-Covid-19-Syndrom (PC19S). Dieses kann sich durch verschiedene Beschwerden wie Müdigkeit (Fatigue), Erschöpfung, Kopfschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und depressive Verstimmungen, die länger als drei Monate bestehen, äußern. Betroffene werden zwar überwiegend bei ihren Hausärztinnen und -ärzten versorgt, für Therapien fehlen bisher jedoch wissenschaftliche Belege. Unter der Annahme langfristiger Gewebeschäden und chronischer Entzündungsprozesse kommen verschiedene Behandlungsstrategien für PC19S in Frage. Naheliegend ist eine medikamentöse Behandlung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Cortison. Die Häufigkeit neurologischer Symptome berücksichtigend kommt auch ein Behandlungsansatz mit neurotropen B-Vitaminen in Betracht. Vor diesem Hintergrund will diese Pilotstudie die Machbarkeit einer Placebo-kontrollierten Therapiestudie bei Patientinnen und Patienten in der hausärztlichen Versorgung in einem doppelblinden, randomisiert-kontrollierten Design untersuchen. 100 Patienten werden zufällig in vier Gruppen verteilt und erhalten entweder Prednisolon oder Vitamin-B Komplex oder beide Wirkstoffe oder ein Scheinmedikament für insgesamt 28 Tage. Daten werden bei Einschluss in die Studie sowie vier und acht Wochen und sechs Monate danach erhoben. Die Universität Kiel wird unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Studienbedingungen in den drei Studienzentren Aspekte identifizieren, die für eine schnell initiierbare, aktive Teilnahme der Hausärztinnen und Hausärzte an der Studie bedeutsam sind und im Sinne eines Standards für Folgestudien zur Verfügung stellen. Im Fokus wird auch die Identifikation klinischer Outcome-Parameter für weitere Studien zum Post-Covid-19-Syndrom in der hausärztlichen Versorgung sein.