Verbund

INFER-NB – Optimierung der Therapieentscheidung bei rezidivierendem Neuroblastom durch Berücksichtigung der Tumorevolution

Das internationale Verbundprojekt INFER-NB, an dem insgesamt vier Partner aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland beteiligt sind, beschäftigt sich mit dem Neuroblastom, einer heimtückischen Krebserkrankung, die vor allem im Kindesalter auftritt. Bei dieser Krebserkrankung bilden sich bösartige Tumore aus entarteten unreifen Zellen des sogenannten sympathischen Nervensystems. Nach einer Therapie kommt es bei mehr als der Hälfte der jungen Patientinnen und Patienten zu einem häufig tödlich verlaufenden Wiederauftreten des Krebses. Ein möglicher Grund dafür liegt in der Zusammensetzung der Tumore aus heterogenen Zellpopulationen mit hoher Plastizität, was die Entwicklung therapieresistenter Subpopulationen begünstigt. Die genetischen Grundlagen der Resistenzbildung sind bislang größtenteils unverstanden. Aktuelle Forschungen konzentrieren sich auf Mechanismen, die es Onkogenen ermöglichen, die Zellphysiologie in bestimmten Zelltypen umzuformen.

Hier setzt INFER-NB an: Datenbasierte Modelle zur Erforschung der Tumorentwicklung, die von INFER-NB-Partnern etabliert worden sind, sollen nun auf die Untersuchung von Neuroblastom-Tumoren angewandt und validiert werden. Es ist geplant, dafür einen einzigartigen Datensatz zu nutzen, der Informationen aus drei laufenden klinischen Sequenzierungsstudien zu wiederaufgetretenen Kinderkrebserkrankungen sowie aus zwei europäischen klinischen Studien zu Hochrisiko-Neuroblastomen umfasst. Es ist vorgesehen, das Verhalten unterschiedlicher Tumorzellpopulationen vor und während der Therapie zu untersuchen und die genetische Entwicklung des Neuroblastoms mithilfe der computergestützten Modelle zu beleuchten. Ziel ist es, so eine Stratifizierung der Neuroblastome zu ermöglichen, therapeutisch ausnutzbare Schwachstellen der Tumore zu identifizieren und mit diesem Wissen Kombinationstherapien zu etablieren.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekt Heidelberg

Förderkennzeichen: 031L0238
Gesamte Fördersumme: 400.000 EUR
Förderzeitraum: 2020 - 2023
Projektleitung: Prof. Dr. Frank Westermann
Adresse: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) - Abt. Neuroblastom-Genomik (B087)
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg

Teilprojekt Heidelberg