Teilprojekt eines Verbundes

Netzwerk TRANSLOCATION-transfer

Förderkennzeichen: 01KI1828
Fördersumme: 49.750 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Mathias Winterhalter
Adresse: Jacobs University Bremen gGmbH, Life Sciences & Chemistry
Campus Ring 1
28759 Bremen

Die Entdeckung und Entwicklung neuer Medikamente zur Bekämpfung multiresistenter Organismen ist dringend erforderlich. Die Suche nach neuen Medikamenten ist umständlich, zumal das aktuelle Geschäftsmodell für Antibiotika in der Pharmaindustrie aufgrund des schlechten Return-of-Investment ins Stocken geraten ist. Als Reaktion auf den Rückzug der Pharmaindustrie aus dem Frühstadium der Antibiotikaentwicklung haben sich mehrere öffentliche Einrichtungen oder Förderer, darunter das JPIAMR und IMI ND4BBB bemüht, die Lücke zu schließen. In diesem Projekt wird ein Wissenschaftsnetzwerk, Translocation-transfer (TT), aufgebaut, das vornehmlich Experten aus zwei großen öffentlich geförderten Programmen zusammenbringt. Ziel ist es, die kürzlich gewonnenen Erkenntnisse über die Antibiotikaaufnahme in Bakterien in die Antibiotikaentwicklung einzubringen. Das TT-Netzwerk besteht aus drei Interessengruppen: 1) die Partner, die mit dem multinationalen Programm Translocation (www.translocation.eu), Teil von IMI ND4BB, verbunden sind; 2) Partnerstandorte von EU-OPENSCREEN, der Europäischen Forschungsinfrastruktur für chemische Biologie und Screening (www.eu-openscreen.eu) und 3) Partner aus der breiteren globalen Gemeinschaft, die sich mit AMR-Fragen und Forschung befassen. "IMI-Translocation" (1/2013-6/2018) war eines der größten Antibiotika-Forschungsprogramme der Welt, das sich speziell dem Verständnis und der Erforschung von Möglichkeiten zur Steigerung der Antibiotika-Penetration in Bakterien widmete. Das Projekt "EU-OPENSCREEN" startete im April 2018 und wird ab 2019 jährlich rund 50 Projekte in den Bereichen chemische Biologie und akademische Wirkstoffforschung über ein Netzwerk von 25 Screening-Einrichtungen in acht europäischen Ländern im Auftrag von Anwendern aus ganz Europa durchführen. Es wird erwartet, dass mindestens 20 % der EU-OPENSCREEN-Projekte ein Element der Entdeckung von Antibiotika beinhalten werden.