Fördermaßnahme

Versorgungs-/Pflegestudien im Alter

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2015
Förderzeitraum: 2017 - 2022
Gesamte Fördersumme: bis zu 12 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: Acht Verbünde mit insgesamt 29 Zuwendungsempfängern

Gesundheit, Entstehung und Verlauf von Krankheiten sind durch sehr verschiedene Faktoren bestimmt. Neben der genetischen Ausstattung haben die Herkunft, der soziale Status, das Geschlecht sowie das familiäre, berufliche und gesellschaftliche Umfeld Auswirkungen auf die Gesundheit und darauf, wie Krankheiten bewältigt werden können. Kindheit und Jugend, Erwachsenenleben und Alter haben dabei ihre eigenen Charakteristika. Aus diesen Gründen haben allgemeine Konzepte zur Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung nicht in allen Lebensphasen oder Bevölkerungsgruppen die gleiche Wirkung.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat deshalb die Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“ gestartet. Aufbauend auf den Besonderheiten und Entwicklungen bei Kindern und Jugendlichen, im Alter, bei arbeitenden Menschen und bei Männern und Frauen sollen neue und wirkungsvolle Konzepte zur Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung entwickelt werden.

1. Ziele

Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Risiko von Mehrfacherkrankungen. Daneben treten häufig weitere altersbedingte Beschwerden auf. Es kommt zu Funktionseinschränkungen und Behinderungen, die die Bewältigung des Alltags erschweren und die soziale Teilhabe einschränken. Die Versorgung älterer und hochbetagter Patientinnen und Patienten stellt damit eine besondere Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Es werden Versorgungs- und Pflegekonzepte benötigt, die auf die Lebensumstände und Versorgungsprioritäten älterer und hochbetagter Menschen zugeschnitten sind und deren Wirkungen in methodisch hochwertigen Studien belegt werden.

Ziel dieser Fördermaßnahme ist es, die Grundlage dafür zu schaffen, dass in der Versorgung und Pflege die Bedürfnisse älterer und hochbetagter Menschen besser berücksichtigt werden. Dabei sollen Funktionalität, Selbstbestimmung, soziale Teilhabe und gesundheitsbezogene Lebensqualität im Vordergrund stehen.

Hierzu werden Projekte gefördert, die wissenschaftlich fundierte und altersgerechte Konzepte für die Versorgung und Pflege von älteren und hochbetagten Menschen entwickeln und deren Wirkung unter Alltagsbedingungen evaluieren.  

2. Stand der Fördermaßnahme

Die eingegangenen Projektskizzen wurden von einem interdisziplinären, international besetzten Begutachtungsgremium bewertet. Auf dieser Grundlage wurden acht Projekte zur Förderung ausgewählt, an denen insgesamt 29 Zuwendungsempfänger (Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungsorganisationen) beteiligt sind. Die Projekte kooperieren zudem mit Einrichtungen der Versorgungspraxis und Krankenkassen. Es ist eine rund 4-jährige Förderung vorgesehen. Die Projekte haben zwischen dem 1. Juli 2017 und dem 1. Oktober 2017 begonnen. Das BMBF stellt hierfür in den Jahren 2017 bis 2022 rund 12 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Themen der Forschungsprojekte decken ein weites Spektrum ab. Es werden folgende Themen bearbeitet:  Versorgungs- und Pflegemanagement, Förderung der mentalen Gesundheit und Erhaltung der kognitiven Fähigkeiten, Verbesserung der sozialen Teilhabe und Lebensqualität, Sturzprävention, Bewegungs- und Gesundheitsförderung sowie Multimorbidität.