Viele ältere Menschen sind chronisch krank und leiden unter mehreren Erkrankungen gleichzeitig (Multimorbidität). Oft gehen diese mit körperlichen und geistigen Einschränkungen einher. Ein weiteres Problem der Multimorbidität birgt die medikamentöse Therapie. Denn ältere, multimorbide Menschen nehmen häufig unterschiedliche Medikamente ein. Hierdurch steigt das Risiko an unerwünschten Arzneimittelwirkungen an. Die Versorgungssituation von älteren, multimorbiden Menschen ist somit sehr komplex. Bisher bestehen Defizite in einer koordinierten Versorgung dieser Patientengruppe, die die verschiedenen an der Versorgung beteiligten Personen und Einrichtungen besser verzahnt und zudem die Lebenssituation der Betroffenen angemessen einbezieht.
Ziel des Verbundes ist es, eine neue lokal koordinierte Versorgungform (LoChro) bei älteren Menschen mit chronischen Erkrankungen zu untersuchen. Die Studie evaluiert die Therapieeffekte des LoChro-Versorgungsmanagements auf die funktionale Gesundheit, Depressivität, Zufriedenheit mit der Versorgung sowie Inanspruchnahme und Kosten von Gesundheitsleistungen. Hierzu vergleicht die Studie die Wirksamkeit der neuen LoChro-Versorgung und der bisherigen Versorgungsroutine in einem sektorenübergreifenden Ansatz von der Notfallaufnahme bis zur kommunalen Gesundheitsversorgung.
Die Ergebnisse des Projektes sollen primär die Versorgung von älteren, multimorbiden Menschen verbessern. Es ist geplant, dass die Ergebnisse in die Erstellung einer neuen lokalen Leitlinie zur koordinierten geriatrischen Versorgung für chronisch erkrankte ältere Menschen einfließen. Darüber hinaus sollen Manuale und Seminarkonzepte erarbeitet werden, um Fachkräfte und freiwillige Laienhelfer zu qualifizieren.