Am Ende des Lebens stehen oft Entscheidungen, die der Betroffene nicht mehr selbst treffen kann. Advance Care Planning zielt dabei auf eine konsequent am vorab verfügten Patientenwillen orientierte Versorgung für den Fall, dass der Betroffene sich nicht mehr selbst äußern kann. Die Diskussion über die Werte und Präferenzen von Patientinnen und Patienten soll in den Pflegealltag integriert und Impulse für die Einbeziehung des Patientenwillens in die Versorgung gewährleistet werden.
Das Ziel des Forschungsverbundes besteht in der Untersuchung der Wirksamkeit eines Advance Care Planning Programms im deutschen Versorgungsalltag. Dabei wird primär untersucht, inwiefern dieses Programm zu einer Patientenaktivierung führt. Patientenaktivierung bedeutet, dass die Betroffenen eine aktive Rolle beim Umgang mit ihrer Gesundheit sowie der Versorgung spielen und ihre Behandlungswünsche äußern. Auch die Lebensqualität, das Vorliegen einer Patientenverfügung und einige weitere Aspekte werden untersucht. Dazu wird eine cluster-randomisierte kontrollierte Studie in der ambulanten Pflege an drei Standorten (Oldenburg, Halle-Wittenberg und Lübeck) in Deutschland durchgeführt. Darüber hinaus werden eine Prozessevaluation und eine gesundheitsökonomische Evaluation durchgeführt.
Das Ergebnis soll für die Integration des Advance Care Planning Programm in den deutschen Versorgungsalltag die notwendige Basis im Sinne einer evidenzbasierten Gesundheitsversorgung bereitstellen. Das im Projekt entwickelte Schulungsprogramm für Pflegekräfte wird außerdem an die im Aufbau befindliche "Halle School of Health Care" weitergegeben, die eine kontinuierliche Weiterbildung der Gesundheitsberufe verwirklichen soll.