Ziel des Verbundprojekts „IRMA-4-ALL“ ist die genaue Messung der verbleibenden Leukämiezellen während der Therapie einer bestimmten Blutkrebsart, der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL). Für die individuelle Überwachung soll ein Verfahren (individual response monitoring assay, IRMA) entwickelt werden, das präziser ist als der aktuelle Goldstandard. Die Kombination von drei Technologien soll die individuelle Messung des Ansprechens für jeden Patienten und jede Patientin während der Chemotherapie bzw. einer biologischen Therapie verbessern. So soll eine individuelle Behandlungsplanung ermöglicht werden. Ein automatisierter Reaktionsansatz in einer mikrofluidischen LabDisk, die Mediatorprobe-PCR und ein semi-automatisiertes Primer/Sonden-Design werden in der gemeinsamen Arbeit der Verbundpartner zu einem klinisch einsetzbaren Messverfahren kombiniert und anschließend in der Gesamtfunktion getestet. Ob das neue Verfahren tatsächlich eine genauere Messung des Therapieansprechens erlaubt, überprüft der Verbund in einer diagnostischen Studie. Für Patienten mit einer ALL sind nach einer Evaluierungsphase die Zulassung und die Markteinführung der neuen Diagnostik geplant. IRMA-4-ALL könnte jedoch auch direkt bei anderen Leukämien angewandt und möglicherweise für Patienten mit soliden Tumoren angepasst werden. Dies soll über bestehende Kontakte zu führenden Krebsforschungs- und Gesundheitsnetzwerken in Deutschland und Europa realisiert werden.