Teilprojekt eines Verbundes

Studienteil Universität Tübingen

Förderkennzeichen: 01KC2010B
Fördersumme: 592.650 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Planz
Adresse: Eberhard Karls Universität Tübingen, Fakultät für Biologie, Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Abt. Immunologie
Auf der Morgenstelle 15
72076 Tübingen

Infektionen mit Influenza Viren (IV) stellen eine weiltweite Gefahr für die Gesundheit von Menschen dar. Jedes Jahr verursachen IV Infektionen Millionen von schweren Fällen der 'echten Grippe' und eine halbe Million Todesfälle besonders bei älteren Menschen und Kindern. Da sich das IV schnell verändert, gibt es jedes Jahr neue Stämme, die Epidemien hervorrufen können. Deswegen werden jährlich neue Impfstoffe hergestellt, und die Bevölkerung geimpft. Das Ziel dieser Impfkampagnen ist es, neutralisierende Antikörper in den Geimpften hervorzurufen, so dass ein Schutz vor einer Infektion gegeben ist. Leider wird dieses Ziel immer wieder verfehlt, weil die Antikörper gegen manche neue IV Stämme nicht schützen. Vor einigen Jahren wurde entdeckt, dass das immunologische Gedächtnis nicht nur auf Antikörpern sondern auch auf organspezifischen 'residenten' Gedächtnis-T-Lymphozyten beruht. Die Gruppen des IV Experten O. Planz (Universität Tübingen) und des T-Zellimmunologen M. Groettrup (Universität Konstanz) haben 2015 ein neues Impfverfahren entwickelt und in Mausexperimenten erfolgreich getestet, welches T-Gedächtniszellen in der Lunge der Mäuse hervorruft, und diese vor hohen Dosen von IV schützt. Für die Impfstoffherstellung wurden zwei hoch konservierte Peptide aus den IV Proteinen M1 und PA zusammen mit Immunstimulantien in biologisch abbaubare und klinisch einsetzbare Mikrosphären (MS) aus poly(D,L-Laktat-co-Glykolat) (PLGA) hergestellt, und die Mäuse damit geimpft. In diesem Projekt soll dieses Impfverfahren über einen längeren Verlauf und in größerem Umfang validiert und getestet werden, ob ein langanhaltender Schutz vor verschiedenen IV Stämmen erreicht werden kann. Während die Impfversuche an beiden Standorten in Tübingen und Konstanz zu gleichen Anteilen durchgeführt werden, wird die Impfstoffherstellung und Validierung in Konstanz und die Produktion der Influenza-Viren in Tübingen vorgenommen.