Verbund

RSV-Protect - Bestätigung der Wirksamkeit eines neuartigen Immunisierungsregims gegen das Respiratorische Synzytial Virus

Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) verursachen bei Säuglingen und älteren Personen häufig schwere Atemwegserkrankungen. Bislang gibt es keinen zugelassenen Impfstoff, um diese Erkrankungen zu verhindern oder zu mildern.

Die beteiligten Arbeitsgruppen des „RSV-Protect“ Verbundes haben erste vielversprechende Ergebnisse für einen neuen Impfansatz gegen RSV vorgelegt. Ein Teil der Impfstrategie ist die Immunisierung durch eine Sprayapplikation über den Mund-Rachenraum. Die bisherigen Ergebnisse sollen im Rahmen dieser Fördermaßnahme in einer multizentrischen, konfirmatorischen, präklinischen Studie validiert werden. Dadurch sollen die Evidenz und die Robustheit der Ergebnisse erhöht werden, um eine verlässliche Basis für die klinischen Überprüfung zu haben. Geplant ist eine Replikationsstudie im Primatenmodell, um die Wirksamkeit des neu entwickelten Impfansatzes gegen RSV zu bestätigen. Darüber hinaus wird untersucht, ob diese neue Impfstrategie bei Rhesusaffen ebenfalls eine Wirksamkeit gegen Influenza A-Viren erzielt. Influenza A-Viren verursachen Grippeerkrankungen. Angestrebt wird eine breitere und längere Wirksamkeit als bei saisonalen Grippeimpfstoffen.

Im Erfolgsfall soll der neuartige Impfansatz im nächsten Schritt klinisch getestet werden. Zur wirtschaftlichen Verwertung werden bereits während der Projektlaufzeit Entwicklungspartnerschaften mit Unternehmen hinsichtlich der inhalativen Verabreichung des Impfstoffes angestrebt.

Teilprojekte

Studienteil Erlangen inkl. Datenanalyse und Projektkoordination

Förderkennzeichen: 01KC2007A
Gesamte Fördersumme: 853.270 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Überla
Adresse: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsklinikum, Institut für Klinische und Molekulare Virologie
Schloßgarten 4
91054 Erlangen

Studienteil Erlangen inkl. Datenanalyse und Projektkoordination

Säuglinge und ältere Personen leiden häufig an schweren Atemwegsinfektionen durch das Respiratorische Synzytial Virus. Ein Impfstoff gegen das Virus könnte viele der Infektionen und die durch das Virus verursachten Krankenhausaufenthalte und Todesfälle verhindern. Ziel des Projektes ist es daher, die Wirksamkeit eines neuartigen Immunisierungsverfahren, das in vorangegangen Untersuchungen im Tiermodell bereits die Virusvermehrung eindrucksvoll unterdrücken konnte, zu bestätigen. Gleichzeitig soll auch die Wirksamkeit des Immunisierungsverfahren gegen Influenzaviren überprüft werden. Dazu sollen die Impfstoffe unter standardisierten Bedingungen hergestellt und nach Qualitätsüberprüfung für Impfungen im Tiermodell eingesetzt werden. Die Wirksamkeit wird durch Belastungsexpositionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus und einem Influenzavirus festgestellt. Lässt sich die bereits beobachtete Wirksamkeit im Rahmen dieser multizentrischen, präklinischen Studie bestätigen, sind entscheidende Grundlagen für die klinische Entwicklung und wirtschaftliche Verwertung des neuartigen Immunisierungsverfahren gelegt. Darüber hinaus soll diese Studie neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Ausbildung, Ausprägung und Schutzwirkung lokaler T-Zellantworten liefern. Dies ist ein zentraler Punkt der virologischen Forschung am Standort Erlangen. Die Identifikation von Gemeinsamkeiten oder Unterschieden in den Mechanismen zur Ausbildung gewebsständiger T-Zellen bei Maus und Rhesusaffe ist von großer Bedeutung für weitere translationale Forschungsprojekte, die im Anschluss der Studie initiiert werden sollen. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen, dem niederländischen Primatenzentrum BPRC und dem Universitätsklinikum Erlangen durchgeführt. Der Standort Erlangen ist neben der Projektkoordination für die Herstellung und Validierung der Impfstoffe, Probenanalysen sowie das Datenmanagement und die Datenanalyse verantwortlich.

Studienteil am Deutschen Primatenzentrum

Förderkennzeichen: 01KC2007B
Gesamte Fördersumme: 807.137 EUR
Förderzeitraum: 2021 - 2024
Projektleitung: Dr. Christiane Stahl-Hennig
Adresse: Deutsches Primatenzentrum Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Leibniz-Institut für Primatenforschung, Abt. Infektionsmodelle
Kellnerweg 4
37077 Göttingen

Studienteil am Deutschen Primatenzentrum

Säuglinge und ältere Personen leiden häufig an schweren Atemwegsinfektionen durch das Respiratorische Synzytial-Virus. Ein Impfstoff gegen das Virus könnte viele der Infektionen und die durch das Virus bedingten Krankenhausaufenthalte und Todesfälle verhindern. Ziel des Projektes ist es daher, die Wirksamkeit eines neuartigen Immunisierungsverfahrens, das in vorangegangen Untersuchungen im nicht-menschlichen Primatenmodell bereits die Virusvermehrung eindrucksvoll unterdrücken konnte, zu bestätigen. Gleichzeitig soll auch die Wirksamkeit dieses Immunisierungsverfahrens gegen Influenzaviren überprüft werden. Dazu sollen die Impfstoffe unter standardisierten Bedingungen hergestellt und nach Qualitätsüberprüfung für Impfungen im Tiermodell eingesetzt werden. Die Wirksamkeit wird durch Belastungsexpositionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus und einem Influenzavirus überprüft. Lässt sich die bereits beobachtete Wirksamkeit im Rahmen unserer interdisziplinären Kooperation bestätigen, sind entscheidende Grundlagen für die klinische Entwicklung und wirtschaftliche Verwertung des neuartigen Immunisierungsverfahrens gelegt. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen, dem niederländischen Primatenzentrum BPRC und dem Universitätsklinikum Erlangen durchgeführt. Ziel der Arbeiten am Deutschen Primatenzentrum ist es, gemeinsam mit dem Virologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen die Immunantworten in Rhesusaffen nach Impfung mit einem neuartigen RSV- und Influenza-Impfstoff zu analysieren. Nach sich anschließenden Belastungsinfektionen können durch Untersuchungen der Viruslast in den oberen und unteren Atemwegen Aussagen zur Wirksamkeit der neuen Impfstrategie getroffen werden. Schließlich sollen durch Assoziation von Schutzwirkung und induzierten Immunantworten Immunkorrelate erstellt werden.