Teilprojekt eines Verbundes

Analyse zur Einzelzellheterogenität

Förderkennzeichen: 01ZX1902B
Fördersumme: 579.267 EUR
Förderzeitraum: 2019 - 2022
Projektleitung: Prof. Dr. Joachim Schultze
Adresse: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Life and Medical Sciences (Limes) Institut
Carl-Troll-Str. 31
53115 Bonn

Chronisch-entzündliche Erkrankungen (CIDs) bilden eine Gruppe von immunvermittelten Krankheiten mit steigender Inzidenz und schnell wachsenden Kosten. Der Verbund konzentriert sich auf zwei verschiedene Modellerkrankungen: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Darmtrakt, CED) und Psoriasis (Haut, PSO), die trotz unterschiedlicher Organmanifestationen ein hohes Maß an klinischen und molekular-ätiologischen Ähnlichkeiten aufweisen. Dies betrifft z. B. genetische Risikokarten, bei denen eine hohe Schnittmenge an Risikoloci gefunden wurde, aber auch deregulierte Zytokinnetzwerke, mit einer überschießenden Th17 Antwort. Klinisch werden die beiden Krankheiten mit überlappenden Therapieprinzipien (Biologika, z. B. Anti-TNF, anti-p40 (IL-12/23)) behandelt. Trotz diagnostischer und therapeutischer Fortschritte haben diese beiden chronischen Erkrankungen immer noch einen erheblichen klinischen Verbesserungsbedarf, da sie eine lebenslange Behandlung erfordern und eine hohe Rate von primärem und sekundärem Therapieversagen aufweisen. Zwischen den Erkrankungen ist dabei die Rate des Therapieansprechens und die Dauer des immunsuppressiven Effekts unterschiedlich, häufig bleibt residuale Krankheitsaktivität trotz adäquater Therapie bestehen. Das Projekt hat drei Hauptziele 1) Identifikation früher Marker und mechanistischer Prinzipien von Response und Non-Response, 2) Verständnis der molekularen Pathophysiologie therapieresistenter "Gewebsinseln" und der räumlichen Heterogenität von Therapieantwort und 3) die Untersuchung des Prinzips der Pathomorphose, bei der eine Therapie zu einer grundlegenden Veränderung der entzündlichen Reaktion führt (z. B. psoriasiforme Hautautoimmunität nach Anti-TNF Therapie bei CED). Letztgenanntes Ziel könnte zur Entwicklung von sogenannten sequenziellen Therapiepfaden führen, bei denen man sich die schrittweise Reprogrammierung der immunologischen Signale zunutze macht.