Verbund

STAD

Die Alzheimer-Erkrankung ist die häufigste Form der Demenz. Dabei ist in der Hirnregion des Hippocampus bereits in frühen Stadien der Erkrankung die Kommunikation zwischen Nervenzellen gestört. Langfristig führt dies zum Absterben von Nervenzellen. Die genauen zellulären Mechanismen sind jedoch noch unzureichend verstanden. Im transnationalen Forschungsverbund STAD wird erforscht, welche Rolle bestimmte Proteine bei der Regulation von Genexpression im Kontext der Alzheimer-Erkrankung spielen. Diese Proteine werden von den synaptischen Kontaktstellen zwischen Nervenzellen in die Zellkerne transportiert. Es wird die Hypothese untersucht, dass Veränderungen im Proteintransport von der Synapse zum Zellkern zur Alzheimer-Erkrankung beitragen. Außerdem wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss dabei metabolische Faktoren haben, beispielsweise Diabetes oder Bluthochdruck. Am Universitätsklinikum Hamburg soll dafür ein Mausmodell entwickelt werden, in dem die Interaktion von synaptischer Dysfunktion, Proteinablagerungen und metabolischen Faktoren analysiert werden kann.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Die Kommunikation von Synapsen mit dem Zellkern bei der Alzheimer-Erkrankung

Förderkennzeichen: 01ED1613
Gesamte Fördersumme: 276.372 EUR
Förderzeitraum: 2016 - 2019
Projektleitung: Dr. Michael R. Kreutz
Adresse: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH)
Falkenried 94
20251 Hamburg

Die Kommunikation von Synapsen mit dem Zellkern bei der Alzheimer-Erkrankung

Zahlreiche Arbeiten aus der jüngsten Vergangenheit belegen, dass der Transport von Proteinen aus der Synapse in den Zellkern eine wichtige Rolle für synaptische Funktion und Plastizität spielt. Darüber hinaus zeigen viele Arbeiten dass der intrazelluläre Transport von Proteinen und Organellen bei vielen neurodegenerativen Erkrankungen gestört ist. STAD verfolgt die Hypothese, dass Veränderungen im synapto-nukleären Proteintransport zur synaptischen Dysfunktion bei der Alzheimer'schen Erkrankung (AD) beitragen, und dass dies durch metabolische Faktoren beeinflusst wird. Verschiedene synaptische und extrasynaptische Signale induzieren den Kernimport von Proteinen. STAD wird die Eigenschaften dieser Proteine und ihren Beitrag zur AD untersuchen. Konzentriert wird sich insbesondere auf die synapto-nukleären Botenproteine Jacob, RNF10, und ICD um deren Rolle bei der Regulation von Genexpression im Kontext von AD zu untersuchen. Im Zentrum der Arbeiten werden glutamatergen Synapsen im Hippocampus stehen, eine Hirnregion in der synaptische Dysfunktion bereits in frühen Stadien der Erkrankung beschrieben wurde. Es werden innovative Mausmodelle genutzt, in denen die Interaktion von synaptischer Dysfunktion, Amyload-Ablagerung und metabolischen Syndrom analysiert werden kann. Das STAD Konsortium verfügt darüber hinaus über ein breites Spektrum an Methoden um diese Fragestellungen anzugehen. Mit der Implementierung von STAD wird ein weitgehend übersehener Aspekt von AD, die Rolle von Proteintransport aus der Synapse zum Zellkern, systematisch untersucht.