Verbund

INLEISH – Immunometabolische Vorgänge in der Regulation von viszeralen Leishmaniose

Das internationale Verbundprojekt INLEISH, an dem insgesamt fünf Partner aus Indien, Portugal, Frankreich und Deutschland beteiligt sind, befasst sich mit Infektionskrankheiten, genauer gesagt mit der inneren (viszeralen) Leishmaniose. Diese Erkrankung wird durch Protozoen (Einzeller) – den sogenannten Leishmanien – hervorgerufen, die von Sandmücken übertragen werden und die inneren Organe befallen. Leishmanien sind intrazellulär (innerhalb der Wirtszelle) lebende Parasiten, die bestimmte Fresszellen (neutrophile Granulozyten und Makrophagen) des Betroffenen infizieren. Obwohl der Parasit vollständig auf den Stoffwechsel der Wirtszelle angewiesen ist, ist bislang nur wenig erforscht, wie genau die Stoffwechselwege durch den Parasiten beeinflusst werden. Es wird vermutet, dass die Leishmanien-Parasiten den Stoffwechsel der Wirtszellen gezielt manipulieren, um so für ihr Überleben und für ihre Vermehrung ein optimales Milieu zu schaffen. Auch welche Bedeutung die Veränderung der Stoffwechselwege auf die spezifische Immunfunktion der infizierten Fresszellen gegen den Parasiten hat, ist weitgehend unbekannt.

Im Rahmen des Projekts INLEISH sollen diese Stoffwechsel-Netzwerke, die die angeborene Immunantwort gegenüber Leishmanien-Parasiten regulieren, entschlüsselt werden. Es ist geplant, den Einfluss einer Leishmanien-Infektion auf den Stoffwechsel sowie auf das Genexpressionsprofil von neutrophilen Granulozyten zu erforschen. Dafür sollen menschliche neutrophile Granulozyten in Zellkultur mit Leishmanien-Parasiten infiziert und der Einfluss der Infektion auf wichtige metabolische Vorgänge wie Glykolyse (Abbau von Zucker) und Fettsäureoxidation untersucht werden. Mit den gewonnenen Daten sollen dann diejenigen Knotenpunkte im Zellstoffwechsel identifiziert werden, deren Manipulation durch die Parasiten für eine erfolgreiche Infektion essentiell ist.

Die neuen Erkenntnisse könnten für innovative Therapien gegen eine Leishmanien-Infektion genutzt werden, indem neue Medikamente entwickelt werden, die diese Knotenpunkte als potentielles Ziel nutzen.

Teilprojekte

Abgeschlossen

Teilprojekt Lübeck

Förderkennzeichen: 031L0125
Gesamte Fördersumme: 186.226 EUR
Förderzeitraum: 2017 - 2020
Projektleitung: Prof. Dr. Tamás Laskay
Adresse: Universität zu Lübeck - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Lübeck - Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck

Teilprojekt Lübeck