Teilprojekt eines Verbundes

Genetische und funktionelle Untersuchungen zu erblichen Syndromen mit erhöhter genomischer Instabilität

Förderkennzeichen: 01GM2205C
Fördersumme: 194.703 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Dr. Reinhard Kalb
Adresse: Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Medizinische Fakultät, Biozentrum, Institut für Humangenetik
Am Hubland
97074 Würzburg

Erkrankungen mit gestörter DNA-Reparatur oder "Abnormal DNA Damage Response" (DADDR) sind seltene erbliche Erkrankungen, bei denen die Betroffenen ein stark erhöhtes Krebsrisiko tragen. Das Ziel dieses Verbundes ist es, innerhalb eines klinisch-wissenschaftlichen Forschungsansatzes mithilfe von Patientenorganisationen, Ärzten diverser Fachrichtungen und Wissenschaftlern die medizinische und psychosoziale Versorgung, Krebsfrüherkennung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen bei Menschen mit DADDR zu verbessern. Dies geschieht durch die Sammlung wissenschaftlicher Daten und den Aufbau einer web-basierten Infrastruktur mit Gesundheitsinformationen und therapeutischem Unterstützungsangebot. Ein weiteres Ziel ist, die molekularen Ursachen von DADDRs aufzuklären um neue Therapiemöglichkeiten in verschiedenen Tier- und Zellmodellen zu untersuchen. Darüber hinaus soll die Krebsfrüherkennung mit bildgebenden Verfahren und verschiedenen Analysemethoden verbessert und eine psychosoziale Unterstützung für Patientinnen und Patienten etabliert werden. Ziel des Teilprojektes in Würzburg ist die Aufklärung der molekularen Ursachen und die Weiterentwicklung der diagnostischen Möglichkeiten für seltene genetische Erkrankungen mit genomischer Instabilität. Dabei sollen Mutationen identifiziert und charakterisiert werden. Bei einem für Fanconi-Anämie verantwortlichen Gen (FANCA) basieren 40% aller Mutationen auf größeren, genomischen Deletionen, die mit einer hohen genomischen Dichte an Alu-Elementen und anderen Repeat-Elementen assoziiert werden. Hinzu kommen tief intronische Mutationen, die mit herkömmlichen Methoden schwer erfasst und genetisch nur bedingt beurteilt werden können. Neue Technologien sind geeignet diese diagnostische Lücke zu verkleinern. Daher soll das "Long-Read-Sequencing" zur Entdeckung von strukturellen Genomvarianten etabliert werden.