Teilprojekt eines Verbundes

In silico-Modellierung, Register

Förderkennzeichen: 01GM2204B
Fördersumme: 421.959 EUR
Förderzeitraum: 2023 - 2026
Projektleitung: Prof. Dr. Holger Gohlke
Adresse: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Pharmazie, Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie
Universitätsstr. 1, Geb. 26.23
40225 Düsseldorf

Cholestase ist eine Störung der Gallebildung oder der Gallesekretion aus der Leber in den Darm. Sie kann verursacht werden durch Veränderungen in verschiedenen Genen, die für die Gallebildung in der Leber von Bedeutung sind. Diese Störungen werden als hereditäre intrahepatische Cholestasen bezeichnet. Schwere Formen treten bei einem von 50.000 Neugeborenen auf und verursachen oft bereits im Säuglingsalter eine Schädigung der Leber. Dies kann zur Entwicklung von Leberkrebs sowie zum Organversagen führen. Die Lebertransplantation stellt derzeit die einzige Heilungsmöglichkeit für schwerwiegende Verläufe der Cholestase dar. Medikamentöse Therapien, die den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, fehlen. Ziel des Verbundes HiCHOL ist es daher, die der Krankheit zugrunde liegenden Veränderungen in den Genen zu identifizieren und genauer zu analysieren. Ein Register sammelt klinische Daten von Patientinnen und Patienten, um so den Verlauf der Erkrankung besser zu verstehen und dadurch die Diagnosemöglichkeiten zu optimieren. Außerdem sollen die Auswirkungen der Erkrankung sowie neuer Therapien auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms untersucht werden. Durch verschiedene Zellmodelle sollen die Krankheitsmechanismen aufgeklärt und mögliche Ansatzpunkte für neue Therapien untersucht werden. In diesem Vorhaben sollen die molekularen und klinischen Auswirkungen veränderter Gene mit Hilfe von 3D-Computer-Modellierung unter Verwendung von Algorithmen des maschinellen Lernens vorhergesagt werden. Das Tool wird mit Modelldaten der Verbundpartner entwickelt und validiert und trägt zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen von Veränderungen auf molekularer und zellbiologischer Ebene bei. Darüber hinaus wird das Register weiter ausgebaut, um klinische Daten Betroffener zu sammeln und somit den Verlauf der Erkrankung besser zu verstehen.